Straubinger Tagblatt
Und wieder ein Auswärtssieg für die Straubinger
4. Dezember 2010, 22:22 Uhr aktualisiert am 4. Dezember 2010, 22:22 Uhr
(wel) Unglaublich diese Straubing Tigers! Auch Hannover war für die Straubinger eine Reise wert, denn mit 4:3 siegten sie in der TUI-Arena beim deutschen Meister und stürzten gleichzeitig den bisherigen Tabellenführer der DEL.
Dabei mussten die Tigers erneut ohne ihre Top-Scorer Hahn und Goren antreten. Um trotzdem mit vier Reihen auflaufen zu können, rückte Verteidiger Tobias Draxinger zu Michael Baindl und Max Forster in den vierten Sturm. Ansonsten blieb die erfolgreiche Aufstellung des Gastspiels in Mannheim unverändert.
"Ich bin einfach nur unglaublich stolz auf diese Mannschaft", war Tigers-Coach Jürgen Rumrich nach dem Coup seines Teams glücklich. "Wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gezeigt, sind kompakt und sicher in der Defensive gestanden. Und im ersten Drittel beim Anfangsdruck von Hannover und im letzten Drittel, als Hannover nach dem 3:4-Anschlusstreffer noch einmal stark aufgekommen ist, hat uns Dimitri Pätzold gerettet. Der Erfolg ist auch aufgrund unserer Anreise am Donnerstag hoch einzuschätzen, denn wir waren nach zwölf Stunden Fahrt erst nach Mitternacht im Hotel."
Und in der Tat: Gestützt auf einen großartigen Pätzold im Tor überstanden die Tigers den Anfangsdruck der Gastgeber, drehten nach dem Rückstand im zweiten Drittel mit eiskalter Chancenverwertung, Toren zur richtigen Zeit und dem nötigen Quäntchen Glück das Spiel und brachten den Erfolg verdient über die Zeit.
Pätzold hält Penalty
Von Beginn an standen die Tigers zunächst gleich einmal mächtig unter Beschuss, denn die Gastgeber begannen wenig überraschend agressiv und nagelten die Tigers vor ihrem Tor fest. Aber diese konnten sich auf einen starken Pätzold im Gehäuse verlassen: Schon in der 3. Minute parierte er zweimal ausgezeichnet gegen Vikingstad und Dolak und hielt seinem Team auch in der Folge die "Null" fest. Auch Matt Dzieduszycki konnte Straubings Keeper nicht bezwingen: In der 9. Minute scheiterte er bei einer Zwei-gegen-Eins-Situation und in der 17. Minute gar mit einem Penalty, nachdem er in Überzahl bei einem Alleingang unfair gebremst wurde. Aber auch die Tigers hatten durchaus Möglichkeiten: Diese waren zwar nicht sehr zahlreich, aber dafür hochkarätig. In der 3. Minute vergab Meloche nach Goc-Fehler bei einem Zwei-gegen-Eins-Konter, in der 4. Minute scheiterte Forster freistehend und in der 18. Minute vergab Meunier in Unterzahl gar einen Alleingang, als erneut Goc die Scheibe vertändelte.
Im zweiten Drittel gingen die Scorpions dann aber doch in Führung: Tore Viking-stad verwertete ein schöne Kombination über Goc und Dolak freistehend vor Pätzold mit der Rückhand. In dieser Phase wackelten die Tigers, kamen aber in Überzahl zurück: Einen Schuss von der blauen Linie von Canzanello in der 26. Minute ließ Steinhauer zwischen den Schonern zum Ausgleich passieren. Nun begannen drei wilde Minuten, in denen die Tigers das Spiel drehten und quasi jeder Schuss ein Treffer war. Erst traf Dzieduszycki nach einem schlechten Straubinger Wechsel bei einem Alleingang den Pfosten und im Gegenzug tunnelte Mapletoft nach einem Abpraller Steinhauer zum 1:2. Nach einem weiteren schlechten Wechsel durfte sich dann Tore Vikingstad im Alleingang üben, aber er scheiterte am großartig reagierenden Pätzold. Und erneut im Gegenzug schlugen die Tigers zu. Draxinger brachte aus spitzem Winkel den Puck aufs Tor, Baindl hielt den Schläger rein und wieder ging die Scheibe zwischen den Beinen von Steinhauer ins Tor. Hannover wirkte nun geschockt und die Tigers brachten den Zwei-Tore-Vorsprung ins Schlussdrittel.
Dort versäumten Meunier und Trew schon in der ersten Minute zweimal frei vor Steinhauer die Vorentscheidung. Allerdings fiel den Gastgebern lange Zeit nicht viel ein, ehe Mondt aus heiterem Himmel der Anschluss gelang. Aber prompt schlugen die Tigers zurück: Bei angezeigter Strafe zog Wilhelm von der blauen Linie ab und der Puck schlug im Eck zum 4:2 für die Tigers ein. Weil aber 95 Sekunden vor dem Ende erneut Mondt traf, wurde es in der Schlussminute noch einmal richtig spannend, vor allem weil Meunier noch einmal auf die Strafbank musste. Aber mit großem Kampf und einem ganz starken Pätzold brachten die Tigers den Dreier beim deutschen Meister über die Zeit.
"Wir blicken nun schon wieder nach vorne und konzentrieren uns auf Sonntag auf das wichtige Spiel gegen München, wo wir jetzt endlich einmal zu Hause nachlegen wollen", so Jürgen Rumrich.