Kommentar
Was tun? Die Straubing Tigers und ihre Torhüter
10. Oktober 2017, 13:14 Uhr aktualisiert am 10. Oktober 2017, 13:14 Uhr
Bislang waren die Goalies bei den Straubing Tigers nicht der erhoffte sichere Rückhalt. Haben die Tigers ein Torhüterproblem?
Wenn ein "kleiner Verein", wie sich die Straubing Tigers teils selbst bezeichnen, erfolgreich sein will, so kommt es entscheidend auf den Torhüter an. Ein Blick in die vergangenen Jahre bestätigt dies. 2012 ging's mit Barry Brust bis ins Halbfinale, 2013 mit starken Leistungen von Jason Bacashihua ebenfalls in die Playoffs. 2016 kam Matt Climie gerade rechtzeitig zum Saisonendspurt und den Playoffs in absolute Top-Form und auch dieses Jahr stabilisierten sich die Leistungen des Kanadiers kurz vor Saisonende.
In dieser Saison setzen die Tigers nun erstmals in ihrer zwölfjährigen DEL-Zugehörigkeit auf ein deutsches Torhüter-Duo. Bislang ist diese Rechnung allerdings noch nicht ganz aufgegangen. Sebastian Vogl, der aus Wolfsburg gekommen ist und wohl als Nummer eins eingeplant war - er begann in sieben von zehn Spielen -, wird den Ansprüchen bislang noch nicht ganz gerecht. Bei seinen sieben Starteinsätzen wurde er dreimal ausgewechselt. Dimitri Pätzold, wie in der vergangenen Saison die Nummer zwei, scheint das Vertrauen von Trainer Bill Stewart nicht wirklich zu haben. Anders ist schwer zu erklären, warum er zuletzt nach guten Leistungen jeweils wieder auf die Bank rotiert ist.
Was tun?
Was also tun? Auf der Torhüterposition tätig zu werden, dürfte für Manager Jason Dunham sehr schwierig werden. Holt er einen zusätzlichen Goalie, dann hat er gleich zwei unzufriedene Spieler im Kader - zumal es sich ein kleiner Club wie Straubing wohl nicht leisten könnte, Pätzold oder Vogl dauerhaft auf der Tribüne zu haben. Bliebe, wenn man sich für einen neuen Torhüter entscheidet, noch die Option der Vertragsauflösung mit einem der beiden. Das Schwierige hierbei: Nach idowa-Informationen besitzen beide einen Vertrag über die laufende Saison hinaus. Pätzold hat, wie aus Vereinskreisen zu hören ist, für zwei Jahre unterschrieben, Vogl sogar für drei. Demnach wäre eine Vertragsauflösung teuer und wohl kaum stemmbar.
Was also tun? Ein Anfang wäre es, einem der beiden Torhüter das Vertrauen zu schenken. In den vergangenen Spielen wechselten sich Pätzold und Vogl ständig ab. Das Ergebnis waren am Sonntag zwei verunsichert wirkende Goalies auf dem Eis und fünf Gegentore gegen Nürnberg. Leistung muss sich lohnen! Pätzold aber rotierte nach einem "zu Null" gegen Krefeld und einer guten Vorstellung in Bremerhaven jeweils wieder aus dem Tor.
Wollen die Tigers auch in dieser Saison ein Wort um die Playoff-Plätze mitreden, dann werden sie gute Torhüter-Leistungen brauchen. Sind Sebastian Vogl oder Dimitri Pätzold dazu in der Lage? Auf diese Frage werden die kommenden Wochen eine Antwort bringen.