Hochwasserschutz

Pannermayr bezeichnet Schanzlweg als "offene Wunde"


Besprechung am Schanzlweg mit OB Pannermayr (M.).

Besprechung am Schanzlweg mit OB Pannermayr (M.).

Am Sonntag, 2. Juni, um 17 Uhr hat die Stadt den Katastrophenfall ausgerufen. Als Gründe wurden der Umfang und die Komplexität der gestellten Anforderungen und des damit verbundenen Kräfteaufwands und Koordinierungsbedarfs genannt. Am Samstag, 8. Juni konnte die Führungsgruppe Katastrophenschutz ihn wieder aufheben. 

114 Männer und Frauen waren am ersten Hochwasser-Wochenende im Einsatz, um die hochwassergefährdeten Stellen in der Stadt zu schützen: vom Führungsstab über Feuerwehr, THW, Polizei, BRK, Malteser bis hin zu Bauhof und Stadtgärtnerei. Dazu kamen noch Lastwagenfahrer von der Firma Kies Wolf, die tonnenweise Sand brachten, und Mitarbeiter von Strabag, die diesen Sand mit Baggern in die Big Bags füllten.

Alle aktuellen Informationen zum Hochwasser in Ostbayern finden Sie unter idowa.de/hochwasser

Koordiniert und geplant wurde der gesamte Einsatz von Feuerwehrmann Hubert Blaim, der dafür von Oberbürgermeister Markus Pannermayr am Sonntagnachmittag bei einem Vor-Ort-Termin am Schanzlweg ein besonders großes Lob erhielt. Pannermayr erklärte, für die Stadt sei bis Mittwoch ein Pegelstand von 7,60 Meter angekündigt, er befürchte aber, dass er ähnliche Dimensionen wie 2013 annehmen werde. Damals waren es 7,95 Meter.

Pannermayr merkte an, dass es beim Hochwasserschutz in Straubing immer noch Schwachstellen gebe. Neben dem Schanzlweg, für dessen Schutz der Freistaat zuständig ist, nannte er noch den Kößnach-Damm, der nur für ein 30-jährliches Hochwasser ausgelegt ist und bei einer Pegelhöhe von 7,80 Meter überströmt wird. Damit muss möglicherweise die Westtangente gesperrt werden. Auch der Donaudamm bei Reibersdorf hält nur einem 30-jährlichen Hochwasser stand. Hier droht Gefahr für Sossau, Unterzeitldorn und Hornstorf.

Den elf Jahre nach dem Hochwasser von 2013 immer noch fehlenden Schutz am Schanzlweg bezeichnete Pannermayr als "offene Wunde". Im Juli sollen nun die Planungsunterlagen an die Stadt übergeben werden, dann werde das inzwischen für notwendig erachtete Planfeststellungsverfahren starten. Die Stadt wolle das in kurzer Zeit bewältigen, kündigte er an. Mit vorsichtigem Optimismus sprach der OB von einem möglichen Baubeginn noch dieses Jahr.