Ukraine-Krieg

Weitere Flüchtende sollen in Straubing ankommen


Die Verantwortlichen der Stadt Straubing bereiten sich darauf vor, in den kommenden Wochen ukrainische Flüchtende aufzunehmen.

Die Verantwortlichen der Stadt Straubing bereiten sich darauf vor, in den kommenden Wochen ukrainische Flüchtende aufzunehmen.

Von Redaktion Straubing Stadt

Anfang der Wochen werden laut Mitteilung der Regierung von Niederbayern voraussichtlich 500 Flüchtende aus der Ukraine in Niederbayern mit einem Sonderzug eintreffen. Städte und Landkreise - darunter auch Straubing - wurden darum gebeten, für die Abholung und Unterbringung von jeweils 40 bis 50 Personen zu sorgen, wie die Stadt am Sonntag mitteilt.

Die Ankunft der Flüchtenden erfolgt an einem zentralen Bahnhof in Niederbayern, der Ort sowie der genaue Zeitpunkt stehen noch nicht fest. Die Stadt hat bereits seit über eine Woche eine Koordinierungsgruppe eingerichtet, die mit Vertretern verschiedener Dienststellen besetzt ist. Beteiligt sind unter der Leitung von Oberbürgermeister Markus Pannermayr sowie den Bürgermeistern Dr. Albert Solleder und Werner Schäfer unter anderem das Amt für Brand- und Katastrophenschutz, der Bereich Asyl und Integration, das Amt für Soziale Dienste sowie die städtische Liegenschaftsverwaltung.

"Gemeinsam hat die Koordinierungsgruppe der Stadt in den letzten Tagen umfangreiche Vorbereitungen für die Aufnahme von Kriegsgeflüchteten getroffen", sagt Pressesprecher Christian Kirschner. So wurden bereits Busse organisiert, die die betreffenden Personen nach Straubing bringen werden. Als eine erste Unterbringungsmöglichkeit wurde in der vergangenen Woche die Turnhalle der Grund- und Mittelschule Ittling vorbereitet. Auf rund 800 Quadratmetern wurde Platz für die Aufnahme von rund 80 Personen geschaffen. Eingerichtet wurden Schlafmöglichkeiten mit Betten und Matratzen sowie weitere Aufenthaltsbereiche. Mit einer bereits ausgelieferten Reserve von rund 50 Betten kann die Unterkunft für rund 120 bis 130 Personen kurzfristig ausgebaut werden.

Jugendamt auf Inobhutnahme vorbereitet

Die Stadt habe dankenswerterweise auch Angebote verschiedener Pfarreien erreicht, eine vorübergehende Unterbringung in den Pfarrsälen einzurichten. Bei der Erstverpflegung der Geflüchteten unterstützen die Mitarbeiter und Helfer des Malteser-Hilfswerks. Gleichzeitig wurden von der Koordinierungsgruppe bereits Catering-Unternehmen organisiert, die mit einer kurzen Vorlaufzeit den Betrieb kurzfristig aufnehmen können. Da auch mit einer größeren Zahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge gerechnet werden muss, hat sich das Jugendamt der Stadt auf entsprechende Inobhutnahmen von Kindern eingerichtet. Die Mitarbeitenden der Dienststellen wurden bereits an diesem Wochenende in Bereitschaft versetzt, um kurzfristig auf die Lage reagieren zu können.

Sandtner-Turnhalle soll zur Unterbringung dienen

Da mit weiteren Ankünften von Geflüchteten in Straubing in den nächsten Tagen und Wochen zu rechnen ist, werden bereits ab Montag zusätzliche kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen. Aufgrund der Platzmöglichkeiten und der zentralen Lage ist geplant, die Dreifachturnhalle der Jakob-Sandtner-Realschule als vorübergehende Unterkunftsmöglichkeit vorzubereiten.

Neben einem Ausbau der Gesamtkapazitäten zur Unterbringung auf rund 300 bis 400 Personen wäre es damit auch möglich, zentrale Versorgungsstrukturen vorhalten zu können. Eine Aufteilung auf mehrere Einzelstandorte kann dadurch vermieden und eine adäquate Betreuung besser sichergestellt werden. Darüber hinaus ist vor allem die Liegenschaftsverwaltung der Stadt damit beschäftigt, verfügbare größere Mietobjekte im Stadtgebiet für mittelfristige Unterbringungsmöglichkeiten zu akquirieren. Dazu zählen auch teils gewerbliche Objekte. Besonders von Bedeutung ist der bauliche Zustand und beispielsweise auch das Vorhandensein von Sanitäranlagen.

Die Koordinierungsstelle prüft weiterhin die privaten Angebote für Unterkünfte aus der Bürgerschaft. Dazu ergeht der Hinweis, dass Bürger über die Mailadresse straubinghilft@straubing.de die Möglichkeit haben, Unterbringungsmöglichkeiten anzubieten. Informationen dazu sind auf der Webseite der Stadt zu finden. Für eine eventuell erforderliche schnelle und vorübergehende Notfall-Unterbringung ist die Stadt aktuell vor allem für kostenfreie Angebote sehr dankbar.

Stadt steht vor großen Herausforderungen

Mit der Aufnahme von Kriegsgeflüchteten steht die Stadt in den kommenden Wochen möglicherweise vor großen Herausforderungen. Die Koordinierungsgruppe und alle beteiligten Dienststellen der Verwaltung unternehmen gemeinsam derzeit alles Erforderliche, um die Unterbringung und die Versorgung der ukrainischen Familien in bestmöglicher Art und Weise organisieren und sicherstellen zu können. Hilfsangebote aus der Bürgerschaft wie beispielsweise Übersetzungsdienste werden weiterhin gerne entgegengenommen.

Stadt nimmt keine Geld- und Sachspenden an

Geld- oder Sachspenden werden von der Stadt selbst nicht gesammelt. Die Stadt bittet dafür um Verständnis und verweist hierzu auf die einschlägigen Hilfsprojekte und -organisationen in der Region.

Informationen dazu sind mittlerweile auch auf der Webseite des Innenministeriums unter https://www.ukrainehilfe.bayern.de/ zu finden. Bürger-Anfragen können über die Mailadresse der Stadt straubinghilft@straubing.de oder auch über das eingerichtete Bürgertelefon unter 09421/94470500 gestellt werden.