Mittelmeer/Regensburg

"Alan Kurdi" setzt Kurs in Richtung Malta


Die Alan Kurdi im Einsatz.

Die Alan Kurdi im Einsatz.

Von Redaktion idowa

Erneut hat ein Rettungsschiff der Regensburger Organisation Sea-Eye Menschen aus dem Mittelmeer geholt. Und erneut weigert sich Italien, das Schiff anlegen zu lassen. Die Retter setzten nun Kurs in Richtung Malta.

Am Mittwochmorgen entdeckte die Crew der "Alan Kurdi" in internationalem Gewässer, 29 Seemeilen vor Libyen, ein überfülltes Schlauchboot mit 40 Personen. Nach Angaben der Rettungsorganisation wurden die zuständigen Behörden informiert und die Rettung der Menschen kurz darauf eingeleitet. Unter ihnen sollen sich eine schwangere Frau, drei Kleinkinder und ein Mann mit Schusswunde befinden. Die "Alan Kurdi" setzte zunächst Kurs auf den nächsten sicheren Hafen: Lampedusa. Italien verweigerte der Besatzung jedoch, dort anlegen zu dürfen. Stattdessen verwies die italienische Rettungsleitstelle die Seenotretter an Malta. Italiens Innenminister Matteo Salvini hatte bereits angekündigt, Sea-Eye die Einreise zu verweigern und ihr Schiff zu beschlagnahmen, sollte es in Italien anlegen.

Die Besatzung der "Alan Kurdi" setzt nun gezwungenermaßen Kurs auf Malta. "Wir werden Matteo Salvini keine weitere Plattform bieten, um diese unwürdige Vorstellung weiter vorzuführen. Wir nehmen unsere Verantwortung gegenüber den geretteten Menschen wahr und fahren nun nach Malta. Noch haben wir den nötigen Proviant und Diesel um bis nach Malta zu kommen und können daher diese Entscheidung noch für uns selbst treffen." so Sea-Eye-Sprecher Gorden Isler am Freitag.