Landkreis Regensburg
Auf in die Zukunft: Sportinternat Straubing in den Startlöchern
18. September 2014, 8:14 Uhr aktualisiert am 18. September 2014, 8:14 Uhr
Ein Sportinternat zur bestmöglichen Förderung von Talenten ist das gemeinsame Anliegen der Vertreter der drei Straubinger Leistungssportarten Boxen, Eishockey und Volleyball. Dazu ist ein Verein gegründet worden, Sportinternat Leistungszentrum Straubing e.V., der am Dienstag im Rathaus Oberbürgermeister und stellvertretendem Landrat eine Machbarkeitsstudie zu seinem Projekt vorgestellt hat. Fazit: Das Sportinternat hat das Stadium der Vision hinter sich gelassen und rückt der Realisierung näher. Schon zum Schulhalbjahr ist laut Präsident Hans Buchmeier die Förderung erster Sport-Talente anvisiert. Angepeilt werden 30 Plätze.
Die drei Sportarten Boxen, Eishockey und Volleyball seien in Straubing ganz besonders in den Herzen der Fans verankert, sagte im Kreis der Initiatoren OB Markus Pannermayr, der Schirmherr des Projekts ist. Er hält für die Zukunftssicherung "eigene Nachwuchsförderung für wichtiger als den Einkauf". Insofern charakterisiert er das vorgelegte Konzept als "nachhaltig" und die von Hans Buchmeier ausgegebene Parole "Talente für Deutschland zu entdecken", nicht für vermessen. Besonders imponiert ihm, dass drei Vereine sich für das gemeinsame Ziel zusammengeschlossen haben. Im lokalen Fußball dagegen würden Fusionen zum gemeinsamen Nutzen von Infrastruktur leider abgelehnt.
Das Sportinternat Leistungszentrum Straubing versteht sich laut Machbarkeitsstudie als "Eliteschule des Sports", sprich "Fördereinrichtung für sportlich Hochbegabte". Es sind offenkundig alles andere als Flausen, die die Beteiligten in bisher zwei Arbeitsgruppen unter Leitung von Prof. Dr. Robert Huber ("Leistungssport und Bildung") und Dr. Ekkehard Bock ("Medizin/Ernährung") im Kopf haben. Die Machbarkeitsstudie ist ein dickes Geheft unter dem Motto "Talente finden, fördern und lenken". Es führt die versierten Beteiligten auf, die ihr Wissen ehrenamtlich in das Projekt einbringen und Kooperation zusichern. Das sind Mediziner ebenso wie Vitadrom und Rehazentrum. Und an der Spitze stehen als Vertreter der drei beteiligten Sportarten Hans Buchmeier (Boxclub), Erich Schüller (EHC) und Rupert Hafner (FTSV Volleyball).
Zudem hat der Verein alle Schultypen von der Hauptschule, Sandtner Realschule über Bruckner-Gymnasium, FOS/BOS und Berufsschule im Boot. Auch namhafte Ausbildungsbetriebe zeigen Interesse. Und obendrein greift man statt eines Neubaus zunächst auf vorhandene Infrastruktur zurück, das Internat des Instituts für Hörgeschädigte für die jüngsten Talente, das Jugendhaus Don Bosco des Katholischen Jugendsozialwerks für die Jugendlichen und die Städtische Wohnungsbau für junge Erwachsene. "Das erspart uns ein Riesendefizit", sagt Buchmeier. Jeder Athlet hat einen Eigenanteil von 350 Euro pro Monat zu leisten.
Nutzen von vorhandener Infrastruktur
Trainiert wird nach einem "gemeinsamen flexiblen Nutzungskonzept" in den Sportstätten der drei beteiligten Vereine: Ejadonhalle, Dreifachturnhalle am Peterswöhrd und Eisstadion. Die Ausweitung der Trainingszeiten für den EHC-Nachwuchs sei ein Signal in diese Richtung, so der OB. Langfristiges Ziel sei eine Multifunktionshalle, so die EHC-Vertreter Erich Schüller und Ralf Zwickl. Schüller bedauert, dass EHC-Nachwuchstalente bisher allzu schnell abwanderten. Mit einer Multifunktionshalle am Stadion könnte nicht nur eine zweite Eisfläche bedient werden, sondern auch eine weitere notwendige Spielfläche für Volleyball. Stellvertretender Landrat Ewald Seifert sagte, dass es "vertrauliche konstruktive Gespräche" zwischen OB und Landrat in Sachen zweiter Eisfläche gebe. Erst einmal sei allerdings deren Standort zu klären und eine Entscheidung sei Sache der politischen Gremien. Er selber hege große Sympathie für die Idee des Sportinternats und habe Respekt vor dem dahinterstehenden enormen ehrenamtlichen Engagement. Er ist sicher, dass man zu einem sinnvollen Beitrag des Landkreises kommen werde.