Straubinger Firma im Kreuzfeuer der Kritik

Bauarbeiter um ihren Lohn geprellt? So soll es tatsächlich abgelaufen sein


Die Baustelle der Hähnchenschlachterei in Bogen-Hofweinzier.

Die Baustelle der Hähnchenschlachterei in Bogen-Hofweinzier.

"Die geprellten Bauarbeiter aus Niederbayern" - unter diesem Titel berichtete vergangene Woche die Süddeutsche Zeitung über die Baustelle des abgebrannten Wiesenhof-Schlachtbetriebes in Bogen. Dort sollen im großen Stil rumänische Bauarbeiter um ihren Lohn betrogen worden sein - von über 100.000 Euro war die Rede. Im Zentrum der Kritik: Die ortsansässige Firma Bachner. Diese hat nun eine Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht veröffentlicht und die Vorwürfe zurückgewiesen.

Demnach sei nicht die Firma Bachner oder ihr Mutterkonzern, die Züblin AG, schuld an dem Lohn-Chaos, sondern der rumänische Nachunternehmer Lustoma, bei dem die betroffenen 25 Männer ihre Verträge abgeschlossen haben. Dieses sei Mitte August pleite gegangen und habe den Arbeitern daraufhin nicht mehr den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn bezahlt. Weil die Unternehmensgruppe "ein solches Verhalten nicht toleriere", habe Bachner Lustoma schließlich fristlos gekündigt.

Auch den Vorwurf, die Firma habe sich im Anschluss ihrer Verantwortung entzogen und die Männer ohne Lohn auflaufen lassen, weist Bachner zurück: Vielmehr hätte man sich permanent dafür eingesetzt, dass die Arbeiter von Lustoma die noch ausstehenden Löhne erhalten. Außerdem hätte Bachner schnell und unbürokratisch eine finanzielle Soforthilfe von 100 Euro pro Person und wenige Tage später noch einmal einen fünfstelligen Betrag in bar an die 25 Männer ausbezahlt.

Auch darüber, wie viel Lohn den Männern noch zusteht, gehen die Meinungen auseinander: Laut dem Bericht der Süddeutschen Zeitung soll es um rund 100.000 Euro gehen. Dieser Betrag sei jedoch "nicht nachvollziehbar", so eine Sprecherin des Unternehmens. Bachner hat ausstehende Löhne in Höhe von insgesamt rund 60.000 Euro berechnet. Zieht man davon die bereits geleisteten "Soforthilfemaßnahmen" ab, bleibt ein Betrag von knapp 25.000 Euro übrig. Momentan sei man dabei, die Kontoverbindungen der mittlerweile zurück nach Rumänien gereisten Männer zusammenzutragen. Sobald dies geschehen sei, werde man sämtliche noch ausstehenden Löhne begleichen.