Prozessbeginn in Regensburg
Beschuldigter auf wilder Flucht mit Schüssen gestoppt
2. Oktober 2020, 7:00 Uhr aktualisiert am 2. Oktober 2020, 13:09 Uhr
Am Freitag, den 2. Oktober, beginnt vor dem Regensburger Landgericht die Hauptverhandlung gegen einen 57-Jährigen, der Anfang Juli auf der B16 bei Wenzenbach halsbrecherisch vor der Polizei geflohen war. Dabei fielen auch Schüsse.
Der Beschuldigte war in der Nacht des 27. Juli mit hoher Geschwindigkeit über die B16 bei Wenzenbach geflohen, um sich einer Polizeikontrolle zu entziehen. Eine Streife konnte sich in Fahrtrichtung Cham vor ihn setzen und ihn so stoppen, aber der 57-Jährige wollte noch nicht aufgeben: Er fuhr wieder an und erfasste dabei einen Polizisten mit seinem Auto, wobei er ihn am Knie verletzte.
Der Beamte gab mehrere Schüsse auf den Wagen des Flüchtigen ab, der wenige hundert Meter weiter dann auch endgültig gestoppt und der Fahrer verhaftet werden konnte. Es stellte sich heraus, dass der Mann zum Tatzeitpunkt verschiedene chemische Drogen im Blut hatte und sich in einer psychischen Ausnahmesituation befand.
Nun wird dem 57-Jährigen gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Laut gerichtlichem Gutachten leidet der Beschuldigte allerdings an paranoider Schizophrenie, weshalb er als schuldunfähig und gefährlich für die Allgemeinheit eingestuft wird. Die Staatsanwaltschaft will darum seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragen.
Die Verhandlung beginnt um 8.30 Uhr. Für Oktober und November sind mehrere Forsetzungstermine angesetzt, der erste am 15. Oktober. Vor seiner Verurteilung gilt für den Beschuldigten die Unschuldsvermutung.