Am Samstagabend hat ein betrunkener Mann im Regensburger Ortsteil Keilberg einen großen Polizeieinsatz ausgelöst, weil er mutmaßlich seine Lebensgefährtin mit einem Messer bedroht hatte. Dass der Mann kein Deutsch verstand, machte die Situation für die Einsatzkräfte kompliziert.

Laut Polizeibericht fuhren gegen 18.45 Uhr zahlreiche Einsatzfahrzeuge, der Rettungsdienst und ein Hundeführer mit Schutzhund in den Stadtteil Brandlberg-Keilberg. Der Grund war eine zunächst unklare Bedrohungslage, in der unter anderem ein Messer eine Rolle spielte. Eine polnischsprachige Frau Ende 50 war offenbar in ihrer Wohnung mit ihrem gleichaltrigen Lebensgefährten in einen Streit geraten, woraufhin dieser sie angeblich mit einem Messer bedroht und gesagt hatte, er werde sie umbringen. Die Frau flüchtete barfuß mit ihrem Handy aus der Wohnung und verständigte eine Bekannte. Diese konnte glücklicherweise Deutsch und rief die Polizei.

Als die Einsatzkräfte eintrafen, war der Tatverdächtige noch in der Wohnung. Zivilkräfte fanden die geflohene Frau unverletzt an einem sicheren Ort und fanden mit telefonischer Dolmetscherhilfe heraus, das sonst niemand mehr in der Wohnung war. Die Polizei forderte alle Anwohner auf, in ihre Wohnungen zu gehen und dort zu bleiben. Ein erfahrener Verhandlungsführer stellte telefonisch Kontakt zu dem Mann in der Wohnung her und konnte ihn überreden, unbewaffnet herauszukommen. Draußen wurden ihm Handschellen angelegt und ein Alkoholtest durchgeführt. Dieser ergab einen Atemalkoholwert von rund 2 Promille.

Weil davon auszugehen war, dass die Frau erneut in Gefahr geraten könnte, wurde der Tatverdächtige in Gewahrsam genommen und über Nacht auf der Wache ausgenüchtert. Am Sonntagmorgen wurde er vernommen und verteidigte sich damit, dass er nur gekocht und seine Lebensgefährtin keinesfalls bedroht habe. Die Beamten nahmen dem Mann den Schlüssel zur Wohnung der Frau ab und brachten ihn in seine eigene. Verletzt wurde bei dem Einsatz glücklicherweise niemand.