Kino
Die Freistunde in 30 Sekunden: Eigener Kinospot für die Freistunde
28. Juni 2017, 15:37 Uhr aktualisiert am 28. März 2023, 14:58 Uhr
Was macht die Freistunde aus? Unsere wöchentliche Zeitung hat auf sechs Seiten viele Inhalte. Einige Rubriken wollten wir in drei Werbespots knapp und witzig vorstellen. Die Filme sollten fürs Kino produziert werden. Wir haben die Keksfabrik (siehe Artikel unten) beauftragt, unsere Ideen umzusetzen. Mittlerweile laufen unsere Spots in Landshut, Straubing, Cham, Deggendorf und Plattling in den Kinos.
Start mit einem Storyboard
Wichtig war uns, haptisch mit den Händen zu zeigen, was alles in der Freistunde-Zeitung steckt. Zudem wollten wir spielerisch auf die verschiedenen Themen eingehen. Und das Ganze muss innerhalb der kurzen Laufzeit eines Kinospots wirken. Im Storyboard, dem Drehbuch, sind die Regieanweisungen zu lesen:
"…Dazu wählen wir einen unverbrauchten, lockeren, visuell spannenden Stil - einen Mix aus Stop-Motion und Echt-Film, gedreht aus der Ich-Perspektive des Lesers. Zunächst liegt die Zeitung auf einem Tisch. Dann greift eine Hand danach und dreht sie um (oder blättert sie auf). Mit jeder Drehung verwandelt sich die Zeitung in ein zum Thema passendes Element. An manchen Stellen wird die Szenerie durch dezente Animationen verstärkt. Der entsprechende Begriff wird immer als Font mit Logo eingeblendet…"
Die Spot-Varianten
Zunächst besorgte die Freistunde-Redaktion die Requisiten: eine Schallplatte, eine Popcorn-Tüte, einen Tischtennisschläger, T-Shirts und vieles mehr. In den Studios der Keksfabrik in München startete der Dreh. Dabei war anfangs die größte Herausforderung, die verschiedenen Bewegungen wie eine wirken zu lassen. Zwischen den einzelnen Aktionen, die die Hände ausführen, gibt es nur "harte" Schnitte und keinerlei Blenden oder visuelle Effekte. Durch gleichmäßig gut platzierte Moves und ein homogenes Geräuschebett in der Postproduktion wurde dieser Eindruck erreicht. Was im Spot spielerisch leicht aussieht, war beim Filmen äußerst knifflig.
Schritt für Schritt
Während der Dreharbeiten haben die Keksfabrikanten parallel das Material geschnitten, um zu gewährleisten, dass die Schnitte funktionieren und auch das Timing stimmt. In der Postproduktion haben die Grafiker zum Beispiel einen Drehteller weg retuschiert, auf dem eine Schallplatte gescratcht wurde. Außerdem haben sie eine Zeitung zum Schweben gebracht. Beides wurde mit dem Programm Adobe After Effects bewerkstelligt. Das Schnittprogramm war Adobe Premiere, die Soundeffekte entstanden durch Apples Logic. Für die Musik haben sich die Macher entschieden, weil sie sehr verspielt ist und noch Raum für Soundeffekte lässt.
90 Stunden Arbeit
Der Dreh fand an einem Tag statt und war innerhalb von zwölf Stunden abgeschlossen. Mit der Vorbereitung, der Konzeption, dem Schnitt, den visuellen Effekten und dem Sounddesign haben alle Beteiligten 90 Stunden investiert. Insgesamt waren sieben Personen im Einsatz. Producer Andre Albrecht fasst einige Eindrücke zusammen: "Eine Szene war sehr speziell. Darin stellt Ly Truong ein Schattenspiel mit ihren Händen dar. Ich musste dabei vor der Kamera ein Foto mit dem Handy machen, jemand anderes musste an der Kamera die Schärfe auf mein Handy verlagern. Zwei Kollegen haben das Licht gesteuert und eine weitere Person war am Monitor und gab uns die Kommandos (siehe Foto). Mühsam war auch die Einstellung mit dem Popcorn. Dieses durfte nicht aus der Tüte fallen. Deshalb haben wir es in die Tüte geklebt."
Die Buchung
Die fertigen Filme hat die Keksfabrik auf einen Server zum Download gestellt. Wer in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz im Kino werben möchte, muss sich an die Firma "Weischer Media" wenden. Zuständig für die Freistunde-Kampagne ist Regionalleiterin Barbara Scheithauer. Sie hat die Werbung für alle Säle der Kinos Landshut, Straubing, Cham, Deggendorf und Plattling gebucht.
Vorher haben die Techniker der Firma Weischer in Hamburg die Filme getestet und auch eine FSK-Prüfung (Altersfreigabe) ist erfolgt. Anschließend speicherten sie die Daten auf den Servern der jeweiligen Kinos. Neue Filme starten immer donnerstags, deshalb ging es am 1. Juni 2017 mit dem ersten Freistunde-Spot los. Kinos arbeiten nicht mehr mit Filmrollen, sondern digital. Vor dem Hauptfilm sehen die Zuschauer einen dreißig Minuten langen Werbeblock. Bei der regionalen Werbung ist die Freistunde jetzt dabei!
Hier kannst du die Spots der Freistunde außerhalb des Kinos ansehen: www.youtube.com/idowa
Die Keksfabrik
Die Keksfabrik ist eine Produktionsfirma für Werbefilme mit Sitz in München. Die drei Gründer Benedikt Meirer, Yanni Hieber und Huy Truong haben bis 2009 an der TH Deggendorf Medientechnik studiert. Bereits als Studenten nannten sie sich "Keksfabrik" und drehten Filme. Nein, "Filme vom Feinsten". Das ist den Dreien wichtig.
2010 war eines ihrer ersten großen Projekte die Kino-Spot-Serie für die Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung. Heute besteht die Keksfabrik aus sechs Kreativen. Sie produzieren Filme für Kunden wie Bosch, Siemens, die Handwerkskammer oder eben für die Freistunde. Mehr zur Keksfabrik gibt es unter www.keksfabrik.tv.