Harry G, alias Markus Stoll, kommt am 10. November in die Straubinger Joseph-von-Fraunhofer-Halle. idowa hat mit dem gebürtigen Regensburger über sein Programm gesprochen - und darüber, was er selbst lustig findet.

Herr Stoll, Sie treten ja bald in Straubing auf. Gibt es denn besondere Themen, die Sie aus der Gäubodenstadt im Programm aufgreifen werden oder bringen Sie die Klassiker? Wir sind ja bekannt für unser Gäubodenvolksfest und unsere Eishockeymannschaft. An Aktuellem haben wir derzeit den Prozess wegen des Wahlskandals in Geiselhöring zu bieten. Das sind doch schöne Themen für Sie, oder?

Harry G: Als gebürtiger Regensburger kenne ich mich im Gäuboden bestens aus, das "MAX” war damals unsere Hausdikso und das Gäubodenfest ist heute noch Pflicht! Auch mit politischen Skandalen kenne ich mich als Regensburger bestens aus, ich sag nur Wolbergs. Was ich von den lokalen Themen einstreue, das überlege ich mir noch, aber ich muss sagen: die Gäuboden-Schickeria, bestehend aus Versicherungsverkäufern oder Autoverkäufern, ist es auf jeden Fall wert ;-).

In Bayern geht es ja momentan in vielen Bereichen turbulent zu. Auf was darf sich das Publikum denn bei Ihrem Auftritt einstellen? Wird es "deftig"?

Meine Auftritte sind wie Essen bei Mama, da ist alles etwas deftiger! Ich spreche auch den einen oder anderen im Publikum an, der bekommt dann mal richtig sein Fett weg. Das tut seiner Freude am Abend aber keinen Abbruch, im Gegenteil. Die Leute fühlen mit, wissen, wovon ich rede. Meine Themen finde ich im Alltag, die kann jeder gut nachvollziehen. Ich glaube, insgesamt ist es ein lustiger und abwechslungsreicher Abend bei dem es nicht langweilig wird!

Wo nehmen Sie Ihre Inspiration für Bühnenprogramme her?

An jeder Ecke! Es ist ja nicht so, dass sich die Welt nur positiv verändert, im Gegenteil. Und nicht jeder Trend und jede Entwicklung ist etwas, worauf die Welt gewartet hat. Es gibt soviel, worüber man granteln kann... In München werden die Wohnungen immer teurer, die Autos immer größer und die Leut immer depperter, die Themen gehen mir da ganz sicher nicht aus.

Wie gehen Sie an einen Beitrag heran?

Es gibt Beiträge, die liegen schon lange auf der Hand - nur habe ich vor lauter Bäumen den "Wald” nicht gesehen. Beziehungsweise, ich habe mich erst privat darüber aufgeregt, und dann irgendwann den Clip dazu gemacht. Pelzkrägen, das ist doch unglaublich, wie doof man sein muss, wegen so einem Modetrend so ein Tierleid zu verursachen. Oder Helikopter-Eltern. Wenn ich mir das vorstelle: Balthasar ist acht und wird morgens von Mutti angezogen und mit dem Über-SUV zur internationalen Schule gefahren. Totale Kontrolle, keine eigene Entwicklung möglich. Wo soll das denn enden?

Was finden Sie persönlich lustig? Über was oder wen können Sie lachen?

Ehrlich gesagt kann ich unglaublich viel über Katzenvideos lachen, aber ich glaube das können alle. Spaaaaaaaaaß!!! Lustig finde ich, wenn die Grenzen des Humors ausgetestet werden und es auch mal etwas deftiger zugeht. Humor darf eigentlich fast alles, fast ...

Haben Sie ein Lieblingsthema, das Sie immer wieder gerne aufgreifen?

Naja, das Verhalten des Isarpreißn in München ist immer aktuell, das verspielt sich nicht und lässt mich auch nicht los. Aber es gibt im Leben natürlich noch mehr als nur den Isarpreißn. In meinem zweiten Programm rede ich seit zwei Jahren schon längst über die ganze Gesellschaft, über Veganer, Jogger, Bruncher, oder auch Berliner... ja sogar über den 1860-Fan!

Was steht denn noch auf Ihrer To-do-Liste? Welche Pläne haben Sie für die Zukunft? Wer kriegt noch "sein Fett weg"?

Es ist wie so oft im Leben: An Ideen mangelt es nie, immer an der Zeit, sie umzusetzen. Da hoffe ich auf 2019. Im Februar beende ich die aktuelle Tour "#HarrydieEhre" und danach schreibe ich das neue Programm fertig, das Ende 2019 starten wird. Wer da "sein Fett" wegbekommt wird noch nicht verraten. Ich habe auch viele Ideen für neue Clips in der Schublade, die ich endlich mal umsetzen möchte. Darauf warten meine Fans auf Facebook! Auf dem Plan steht auch, mehr zu schauspielern, da gibt es einige schöne Ideen. Und dazu habe ich zwischen den beiden Programmen endlich mehr Zeit. Am Ende fehlen mir im Voralpenland noch einige Gipfel, die bestiegen werden müssen. Sie sehen, ich habe viel vor!