Eine kurze Nacht auf Sonntag hatten Anwohner im Bischof-Baturich-Ring in Obertraubling (Kreis Regensburg). Schuld daran war ein 21-jähriger Mann, der am frühen Morgen völlig durchdrehte. Letzten Endes war er von der Polizei nur durch Schüsse zu stoppen.

Gegen 4.40 Uhr gingen am Sonntag die ersten Notrufe aus dem Bischof-Baturich-Ring ein. Eigentlich eine sehr ruhige Wohngegend. Dass das in dieser Nacht anders ist, dafür sorgte ein 21-jähriger Deutscher. "Der Mann war bereis in der Vergangenheit mehrfach polizeilich in Erscheinung getreten", berichtet Polizeisprecher Dietmar Winterberg gegenüber idowa. In der Nacht auf Sonntag verlor der 21-Jährige einmal mehr die Beherrschung. Erst randalierte er lautstark in seiner Wohnung.

Mit Steinen auf Autos

Das genügte ihm offenbar aber schon bald nicht mehr. Daher machte sich der junge Mann auf den Weg nach draußen und randalierte auf der Straße weiter. Dort schnappte er sich kurzerhand Steine und warf damit auf geparkte Autos. Die genaue Anzahl der dadurch beschädigten Autos lässt sich aktuell noch nicht konkret beziffern. Winterberg: "Aber es waren viele, sehr viele Autos, bei denen die Scheiben eingeworfen waren."

Binnen Minuten war durch diesen Radau die ganze Nachbarschaft wach. Ein Anwohner forderte den Randalierer vom Fenster seiner Wohnung aus auf, damit aufzuhören. Das machte den 21-Jährigen allerdings noch wütender. Jetzt versuchte er, die Haustür einzuschlagen, was ihm allerdings misslang, weil nahezu zeitgleich die erste Polizeistreife vor Ort eintraf.

Messerangriff auf Polizisten

Erst ging der 21-Jährige vor den beiden Polizeibeamten noch in Deckung. Dann allerdings ging er auch hier schnell in die Offensive über. Er warf mit Steinen auf die beiden Polizisten und als er keine Steine mehr hatte, zückte er sein mitgebrachtes Küchenmesser und stürmte damit auf die Beamten los. Die forderten ihn mehrmals auf, das Messer fallen zu lassen und feuerten Warnschüsse ab. "Auch die Warnschüsse interessierten den Mann überhaupt nicht", so Dietmar Winterberg. Daher blieb den beiden Polizisten keine andere Wahl, als auf den 21-Jährigen zu schießen. Erst dadurch konnte er handlungsunfähig gemacht werden.

Laut Polizei befindet sich der junge Angreifer nicht in Lebensgefahr. Er wird aktuell stationär in einem Regensburger Krankenhaus behandelt. Was der Grund für seinen Ausraster war, darüber ist sich die Polizei noch unklar. "Ob er unter Alkohol oder Drogen stand, wissen wir erst, wenn entsprechende Blutproben genommen und ausgewertet werden konnten", erläutert Winterberg.

Der Schusswaffengebrauch durch die Polizeistreife wird auch in diesem Fall vom Bayerischen Landeskriminalamt (LKA) untersucht.

Bereits am späten Samstagnachmittag war es in der Oberpfalz in Arnschwang (Kreis Cham) zu einem Schusswaffengebrauch der Polizei gekommen. Zuvor hatte ein Afghane in einem Flüchtlingsheim einen fünfjährigen Jungen mit einem Messer getötet und dann auf dessen Mutter eingestochen.

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