Hundehatz in Sünching
Reh angegriffen: Bürgermeister zieht die Reißleine
3. Mai 2020, 14:38 Uhr aktualisiert am 3. Mai 2020, 15:09 Uhr
Wieder einmal haben freilaufende Hunde ein Reh gehetzt und gebissen. Diesmal in der Nähe von Sünching im Landkreis Regensburg. Auch in diesem Fall kam das Wildtier dabei ums Leben.
Mit einer mehr als unerfreulichen Mitteilung wartete Sünchings Bürgermeister Robert Spindler am Samstag auf, die sich auf freilaufende Hunde am Gelände des ehemaligen Munitionsdepots bezog, die am Donnerstag einen Rehbock hetzten. "Der Rehbock musste leiden und schrie herzergreifend. Er war von mehreren freilaufenden Hunden am Gelände des Heimatmuseums Sünching gehetzt und mehrfach gebissen worden. Das Wildtier, das sich in einem das ehemalige Munitionsdepot umgebenden Zaun verfangen hatte, musste von seinen Qualen vom Jagdpächter erlöst werden", berichtet Spindler.
Trotz Beschilderung, die Hunde bitte Anzuleinen, kam es, wie nun bekannt wurde, in der Vergangenheit immer wieder zu solchen Vorfällen. So berichtete Jagdpächter Erich Diermeier, dass er in den vergangenen Jahren etwa zehn von Hunden zu Tode gehetzte Rehe auf diesem Gelände gefunden hat.
Bürgermeister Robert Spindler hat nunmehr für das gesamte Gelände des ehemaligen Munitionsdepots, das sich im Besitz der Gemeinde befindet und auf dem sich neben dem Heimatmuseum auch der Waldkindergarten befindet, eine "Anleinpflicht" für Hunde angeordnet. Sollte diese Anordnung ebenfalls ignoriert werden, ist angedacht, das Gelände generell für Hunde zu sperren.
"Es ist schon bedauerlich, wenn manche Besitzer ihre Hunde nicht im Griff haben", kritisiert er. Wenn der Vierbeiner nicht aufs Wort gehorche, sollte man ihn an die Leine nehmen. Erschreckend ist ebenfalls die Tatsache, dass die Hundebesitzer (ein Ehepaar aus Sünching und eine Frau aus Mötzing) das Reh ihrem Schicksal überlassen hätten, um nach Hause zu fahren. Hunde verfügen über ein angeborenes Jagdverhalten und eine gute Nase. Sie müssten deshalb so gehalten werden, dass sie andere Tiere und den Menschen nicht gefährden.