Landkreis Regensburg
Römerpark und Petersfriedhof sollen Weltkulturerbe werden: Kosten bis zu einer Million Euro
27. Dezember 2014, 9:15 Uhr aktualisiert am 27. Dezember 2014, 9:15 Uhr
Der Römerpark soll Straubings Tourismus-Magnet schlechthin werden. Denn die Stadt will Teil sein von etwas ganz Großem, dem Welterbe "Grenzen des römischen Reiches". "Das", sagt Werner Schäfer, "ist ein Titel, der strahlt auf die gesamte Region aus." Schon vor Jahren brachte er den historischen Friedhof St. Peter als potenzielles Welterbe ins Spiel, seit 2005 unterstützt er die Bemühungen des Bayerischen Heimattages um ein "Weltkultur- und Naturerbe Donau", an dem auch Straubing teilhaben könnte. Und jetzt sieht er eine neue zusätzliche Chance gekommen: Die Stadt könnte Teil des Unesco-Welterbes "Donaulimes" werden und damit Teil der riesigen Unesco-Welterbestätte "Grenzen des römischen Reiches".
Zwei Areale mit großer römischer Vergangenheit sollen das ermöglichen: der Römerpark mit dem Lagerdorf und dem Kastell am Ostenfeld sowie der Petersfriedhof. In seiner Dezembersitzung hat der Stadtrat einem entsprechenden Beschluss gefasst. Und zwar einstimmig.
Für den Römerpark würde dies bedeuten, so heißt es da, dass "keine Grabungen mehr stattfinden könnten". Problematischer wird es da schon mit dem Teil des Geländes, unter dem das Kastell liegt. Das müsste die Stadt kaufen, damit die Schätze im Boden bewahrt werden können. Denn Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Bodenbearbeitung auf dem gut drei Hektar großen Areal gefährden die archäologischen Überreste. Mit dem Erwerb von Ausgleichsflächen könnten die Kosten für die Stadt bis zu einer Million Euro anwachsen. Für eine Stadt ohne finanzielle Reserven eine völlig utopische Summe.
Ob Petersfriedhof und Römerpark tatsächlich einmal Weltkulturerbe werden, lässt sich nicht vorhersagen. Die Entscheidung des Welterbe-Komitees wird erst im Jahr 2018 erwartet. Und selbst, wenn diese Entscheidung positiv ausfiele, kann die Zukunft des Geländes im Stadtosten nur begrenzt eingeschätzt werden. Schafft es die Stadt nicht, das Welterbe zu schützen, geht auch der Titel wieder verloren.