Straubing

Rückkehr in die 1. Bundesliga? NawaRo plant zweigleisig


Duelle wie im Pokal gegen den SC Potsdam hätte man bei NawaRo Straubing gerne wieder regelmäßig.

Duelle wie im Pokal gegen den SC Potsdam hätte man bei NawaRo Straubing gerne wieder regelmäßig.

Straubinger Volleyball-Zweitligist will zurück in die 1. Bundesliga - wenn möglich bereits im kommenden Sommer.

Am Wochenende hat der Straubinger Volleyball-Zweitligist bei der zweiten Mannschaft des niederbayerischen Rivalen Rote Raben Vilsbiburg eine deutliche 0:3-Pleite kassiert. Der "Dämpfer zur richtigen Zeit", wie auf der Homepage formuliert, war dann wohl doch eher das Zeichen, dass NawaRo in seiner Entwicklung noch Zeit benötigt. Nach Grimma und dem Pokalspiel gegen Potsdam war es die dritte Pflichtspielniederlage in Serie.

Aktuell steht NawaRo nun auf Rang fünf, doch der Blick geht ohnehin schon weiter nach vorne. Denn mittelfristig will Straubing zurück in die 1. Bundesliga. "Die erste Liga ist das Nonplusultra, da wollen die Mädels hin - jedes Spiel mehr als nur Gas geben, immer voll gefordert werden", sagte Trainer Benedikt Frank bereits nach dem Pokalspiel gegen Potsdam, in dem man sich einen Satz erkämpfen konnte. Auf dieses Ziel 1. Bundesliga arbeite man auch hin, so Frank - außenrum und auf dem Feld.

"Wir haben immer gesagt, dass wir mittelfristig wieder zurück in die 1. Liga wollen", sagt Geschäftsführerin Ingrid Senft gegenüber idowa. Aus mittelfristig kann im Optimalfall sogar schon der kommende Sommer werden. "Wir arbeiten auf die 1. Liga hin. Wann wir es schaffen - ob schon nach dieser Saison oder erst ein Jahr später - das muss man abwarten", sagt Senft. Die Realisierung hänge von vielen Faktoren ab. "Aktuell planen wir zweigleisig", bestätigt Senft.

Ingrid Senft: "Werden auf gar keinen Fall ein Risiko eingehen"

NawaRo Straubing und die 1. Liga - eine schwierige Vergangenheit. Beim ersten Anlauf vor zweieinhalb Jahren hat man sich finanziell übernommen, stieg nach einem Punktabzug sofort wieder ab und musste Insolvenz anmelden. "Daraus haben wir gelernt", versichert Senft. "Wir werden nur hochgehen, wenn alles durchfinanziert ist, und werden auf gar keinen Fall ein Risiko eingehen."

Aktuell befinde man sich durchaus auf einem guten Weg - auch der Austausch mit der Volleyball-Bundesliga (VBL) ist gegeben. Zur Frist am 1. November hat sich NawaRo für die Vorlizenzierung der VBL angemeldet. "Sie haben uns signalisiert, dass sie sich über eine Rückkehr von uns in die 1. Liga freuen würden", berichtet Senft und lobt die Liga im gleichen Atemzug: "Das Lizenzierungsverfahren hat sich verbessert. Die Betreuung der Vereine ist zielgerichteter als noch in den Vorjahren."

Volleyballabende vor voller Halle ? die will NawaRo Straubing möglichst bald wieder in der 1. Bundesliga anbieten. (Foto: fotostyle-schindler.de)

Volleyballabende vor voller Halle – die will NawaRo Straubing möglichst bald wieder in der 1. Bundesliga anbieten. (Foto: fotostyle-schindler.de)

Beim großen Thema Halle gibt es ebenfalls gute Nachrichten. So hat die Liga auch hier die Vorgaben etwas gelockert, räumt den Vereinen mehr Raum ein. "Wir haben nun mehr Zeit, ein solches Projekt zu verwirklichen", sagt Senft. Zudem habe die Liga jemanden an der Hand, der "die Clubs bei der Planung und der Erstellung eines möglichen Finanzierungsmodells unterstützt", so Senft.

Den Schritt in die 1. Liga mittel- oder kurzfristig erneut zu gehen, dazu wird der Club auch von der diesjährigen Entwicklung bestärkt. "Das Zuschauerinteresse wird wieder größer. Wir haben eine Mannschaft auf dem Feld, die um jeden Ball kämpft und begeistern kann. Eine gewisse Volleyballeuphorie ist in der Stadt wieder zu spüren", sagt Senft.

"Entwicklung zu sehen"

Um einen Aufstieg am Ende verwirklichen zu können, muss aber auch im Sportlichen noch etwas passieren. Beim aktuell fünften Tabellenplatz wäre es vermessen, sportlich von der 1. Liga zu träumen. Ganz unzufrieden ist man im NawaRo-Lager bislang dennoch nicht, wie Ingrid Senft sagt: "Außer dem Ausrutscher gegen Vilsbiburg haben wir bislang eine ganz gute Saison gespielt. Zudem - auch das war uns vor der Saison ja sehr wichtig - ist bei allen Spielerinnen eine positive Entwicklung zu sehen."

Wie viele Spielerinnen aus dem aktuellen Kader bereits den Schritt in die 1. Bundesliga mitgehen könnten, das kann man bei NawaRo noch nicht so genau definieren. Sicher ist jedoch, dass man viele Spielerinnen auch für kommende Saison binden will - egal für welche Liga.

Fest steht: es ist noch eine Menge Arbeit zu leisten bei NawaRo - auf und abseits des Feldes. Dann könnte es nächste Saison vielleicht wieder Erstliga-Volleyball in Straubing zu sehen geben.Erst einmal steht aber noch die aktuelle Saison im Fokus und da will NawaRo am Samstag in eigener Halle gegen Neuwied (19.30 Uhr) den vierten Saisonsieg einfahren.