Amtsgericht Regensburg
Schläge wegen eines geklauten Handys?
4. Februar 2021, 7:00 Uhr aktualisiert am 4. Februar 2021, 7:00 Uhr
Vor dem Amtsgericht Regensburg wird am Donnerstag, den 4. Februar, ein Fall verhandelt, in dem zwei Beschuldigte einen Mann mutmaßlich mit brutaler Gewalt zur Herausgabe eines gestohlenen Handys bringen wollten. Das Besondere: Laut Staatsanwaltschaft gehörte das Gerät auch keinem der beiden mutmaßlichen Angreifer.
Laut Anklage sollen die beiden Beschuldigten, eine Frau und ein Mann, ihr Opfer am 18. Oktober 2019 bedroht und mit Schlägen malträtiert haben. Die Begründung: Der Angegriffene und sein Begleiter hätten kurz zuvor das Handy des Mannes gestohlen und sie wollten ihn nun dazu zwingen, es zurückzugeben. Laut Anklageschrift soll aber auch der Beschuldigte das Handy nicht rechtmäßig besessen haben: Er hatte es einige Tage zuvor einem anderen Menschen gestohlen, der im Prozess als Zeuge gehört werden soll.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau versuchte Nötigung und gefährliche Körperverletzung, dem Mann räuberische Erpressung und Mittäterschaft bei der Körperverletzung gegen den Mann vor.
Generell gilt bis zur Urteilsverkündung die Unschuldsvermutung. Die Beschuldigten gelten also solange als unschuldig, bis das Gericht ihre Schuld festgestellt hat.