Auf einen spektakulären Streit zwischen Nachbarn am Mühlweg machte ÖDP-Stadträtin Maria Stauber in der Sitzung des Bauausschusses am Mittwochnachmittag aufmerksam. Einer der beiden wolle sein baufälliges Haus abreißen und habe dabei eine gemeinsame Mauer so stark beschädigt, dass der angrenzende Nachbar um sein Hab und Gut bange, berichtete Stauber. Erwin Hahn vom Bauordnungsamt konnte die Stadträte nur bedingt informieren, weil die privatrechtliche Frage noch nicht geklärt sei, wem die Mauer eigentlich gehört.

Die Anwohner seien verzweifelt und von der Stadtverwaltung im Stich gelassen worden, klagte Maria Stauber. Mitarbeiter der Stadtverwaltung hätten ihnen erst dann Einsicht in wichtige Unterlagen zur Ermittlung der Eigentumsrechte gegeben, als sie eine Rechtsanwältin eingeschaltet hatten. Auch das Bauamt habe die Abrissarbeiten viel zu spät eingestellt, als die Mauer bereits stark beschädigt war. Als am Dienstagabend Teile der Mauer einstürzten, wurde sogar die Polizei eingeschaltet und auch die Polizisten hätten sich gewundert, dass die Verwaltung so lange untätig geblieben sei.

Oberbürgermeister Markus Pannermayr hatte zwar Verständnis für die Aufregung der Anwohner, machte aber darauf aufmerksam, dass in diesem Fall zwischen öffentlichem und privatem Recht unterschieden werden müsse. Dem Vorwurf, dass die Verwaltung den Nachbarn nicht geholfen habe, werde er nachgehen.