Straubing-Bogen

Todesfalle für Familie Adebar


Einer der toten Jungstörche, die gefunden wurden. (Foto: Feig)

Einer der toten Jungstörche, die gefunden wurden. (Foto: Feig)

Von Redaktion idowa

Parkstetten. (amu) Sie waren auf dem Weg nach Spanien, vielleicht sollte ihre Reise über die Meerenge von Gibraltar sogar bis nach Afrika gehen. Doch an einer Stromleitung bei Parkstetten nahm sie ein jähes Ende: Fünf Weißstörche sind hier Anfang der Woche umgekommen. Starkstrom ist eine der größten Gefahren für Störche und andere Großvögel. Um diese Gefahr zu verringern wurden die Stromanbieter per Gesetz verpflichtet, ihre Hochspannungsmasten zum Vogelschutz umzurüsten. In der Gegend um Parkstetten wurde eigentlich auch schon damit begonnen, zu spät für Familie Adebar.
Am Sonntagabend wurden zwei Jung- und zwei Altstörche noch fotografiert, wie sie auf der Reise in ihr Winterdomizil auf einer Stromleitung bei Parkstetten eine Pause einlegten. Am Montagmorgen fand sie eine Spaziergängerin - tot auf dem Boden liegend, eines der Tiere hatte starke Verbrennungen. Am Dienstagmorgen wurde noch ein fünfter toter Storch gemeldet.
Dr. Adolf Feig, Vorsitzender der Kreisgruppe Straubing-Bogen des Landesbundes für Vogel-, Arten- und Biotopschutz (LBV) vermutet, dass alle fünf Störche durch Stromschlag umgekommen sind. "Meistens sitzen die Vögel auf den Masten und kommen zum Beispiel durch Flügelschlag oder einen Kotstrahl an die Stromleitungen", erklärt er, "und wenn die Vögel dicht gedrängt sitzen, kann auch der Nachbar schnell erwischt werden."
Wenn ein Storch die Leitung und den Mast als Verbindung zum Boden berührt, erzeugt er einen sogenannten Erdschluss. Mindestens 10 000 Volt fließen dann durch seinen Körper, mehr als das 40fache der Spannung, die aus einer normalen Steckdose kommt.
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