Neuen Center verpflichtet

Transfercoup für die Eisbären Regensburg


Neuer Stürmer für die Eisbären Regensburg: Abbott Girduckis wechselt aus der Slowakei zum EVR.

Neuer Stürmer für die Eisbären Regensburg: Abbott Girduckis wechselt aus der Slowakei zum EVR.

Von pm

Hochkarätige Verstärkung für die Offensive erhält Eishockey-Zweitligist Eisbären Regensburg in der kommenden Saison: Aus der ersten slowakischen Liga vom HC Presov wechselt der nordamerikanische Center Abbott Girduckis an die Donau.

Der gebürtige Kanadier kam in seiner ersten Saison in Europa auf 41 Punkte (elf Treffer, 30 Vorlagen) in 50 Spielen und hat auch in Übersee viel Erfahrung in Top-Ligen gesammelt. So spielte der 27-Jährige von der Saison 2018/2019 bis Sommer 2022 in der East Coast Hockey League (ECHL), der dritthöchsten Profi-Liga Nordamerikas. Dort hat Girduckis starke 125 Punkte in 159 Partien zu verbuchen (49 Tore, 76 Assists). In dieser Zeit kam Girduckis auch in der American Hockey League (AHL), der zweithöchsten Spielklasse, zum Einsatz (15 Spiele, ein Tor).

Deutscher Pass in Aussicht

Was Girduckis besonders wertvoll macht: Ein deutscher Pass ist in Aussicht. Eisbären-Geschäftsführer Christian Sommerer spricht von einem "absoluten Glücksfall" und ergänzt: "Wir waren bei Abbot früh dran und haben uns sehr um ihn bemüht. Normalerweise ist es für uns schwierig, Akteure dieser Kategorie zu verpflichten. Wir konnten ihm jedoch helfen, den deutschen Pass zu erhalten, was nur aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit aller beteiligten Stellen hier in Regensburg möglich war. Wir sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, einen Top-Spieler wie Abbott nach Regensburg holen zu können."

Sommerer erklärt: "Nach seiner Ankunft in Regensburg, wenn er hier gemeldet ist und lebt, sollte er den deutschen Pass direkt erhalten." Möglich machen dies Girduckis deutsche Vorfahren - er hat eine deutsche Großmutter. Aufgrund seiner Wurzeln musste die deutsche Staatsbürgerschaft nur noch beantragt und von den Behörden bestätigt werden.

"Über jeden Zweifel erhaben"

Trainer Max Kaltenhauser freut sich auf einen Offensivspieler, dessen Qualität "über jeden Zweifel erhaben" sei. Girduckis lernte das Eishockeyspielen in seiner kanadischen Heimat. Sein Weg führte über die dortige starke Nachwuchsliga OJHL (124 Punkte in 164 Spielen für die Wellington Dukes) in die höchste Division der NCAA, der US-Amerikanischen Universitäts- und College-Liga (93 in 146 für das Rochester Institute of Technlogy), in der er sein Team in seiner vierten Saison sogar als Kapitän anführte.

Es folgte der Sprung ins Profi-Eishockey, wo der talentierte Mittelstürmer für Toledo Walleye und die Jacksonville Icemen mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte. Die Belohnung: insgesamt 15 Einsätze in der AHL (ein Tor) für die Cleveland Monsters und Hartford Wolf Pack.

"Ein richtiges Kaliber"

Kaltenhauser schätzt nicht nur die offensiven Fähigkeiten des Neuzugangs: "Er ist ein richtig starker Center, der bei Bedarf aber auch außen spielen kann. Mit 1,88 Metern bringt er eine gewisse Größe mit, in der Slowakei war er unter den besten 20 Scorern der Liga. Seine Reihe dort hat sehr gut funktioniert, sein Außenstürmer war sogar bester Torschütze und Top-Scorer der Liga. Aber er ist auch ein Stürmer, der beide Wege spielt, nicht nur nach vorn. In seinem College war er zum Schluss auch Kapitän, bringt also Führungsqualitäten mit."

Generell seien auch Girduckis Leistungen in Nordamerika sehr hoch einzuschätzen, betont der EVR-Coach. Er ergänzt: "Für uns ist er eigentlich genauso wertvoll wie eine Import-Stelle - aber er bringt den Vorteil des deutschen Passes mit, was uns nochmal flexibler macht. Wir freuen uns auf ein richtiges Kaliber!"

"Ich bin ein Zwei-Wege-Center"

Girduckis selbst freut sich auf die neue Herausforderung: "Ich kann es kaum erwarten, zu den Eisbären zu kommen. Ich möchte dem Team so gut ich kann helfen. Ich bin ein Zwei-Wege-Center, der in allen Situationen spielen kann und will. Ich kann mit Stolz von mir behaupten, dass ich defensiv gerne Verantwortung übernehme und ein harter Gegner bin. Gleichzeitig versuche ich, auch offensiv Wege zu finden und ein Unterschiedsspieler zu sein. Ich freue mich schon sehr, mein neues Team zu treffen und in der neuen Saison voll anzugreifen."