Aufklärung

"Campus gegen Rechts" an der Uni Regensburg soll aufgelöst werden


Vorträge und Diskussionen stoßen auf Interesse.

Vorträge und Diskussionen stoßen auf Interesse.

Von Redaktion Regensburg

Seit einer Woche läuft die Aktion "Campus gegen Rechts". Die studentische Initiative hat auf der Wiese neben dem Vielberth-Gebäude am Campus der Universität Regensburg verschiedene Veranstaltungszelte, Sitzgelegenheiten sowie ein Zirkuszelt aufgebaut. Am Freitagnachmittag seien die Organisatoren von der Universitätsleitung dann aufgefordert worden, das Camp aufzulösen, berichtet Alessandra Aue, eine Sprecherin des "Campus gegen Rechts", gegenüber unserer Mediengruppe. Es habe aber später eine Gerichtsentscheidung gegeben, dass das Camp noch über das Wochenende bleiben darf.

Ziel des Programms, das von Studierenden verschiedenster Fachrichtungen organisiert wird, ist der Austausch und das Verständnis für demokratische Werte in einer informellen und offenen Umgebung. Noch bevor das Ende klar war, zogen die Veranstalter eine positive Zwischenbilanz der ersten Woche. Durch die räumliche Nähe zum universitären Alltag entstehe ein kontinuierlicher und zwangloser Dialog zwischen Studierenden und Lehrenden, teilen sie mit. "Der Campus gegen Rechts macht aktiv auf die Gefahren rechter Bewegungen für unsere Gesellschaft aufmerksam", betont die Studierendenbewegung OTH Regensburg. Diese Auseinandersetzung werde besonders durch Vorträge und anschließende Diskussionen gefördert.

Höhepunkte seien unter anderem Beiträge der Frauenbeauftragten Professorin Natali Stegmann zu "Sozialpolitik: zwischen nationaler Souveränität und internationaler Solidarität" und Gaby Griese-Hiendl zu den Aspekten politischer Bildung. Besonderen Anklang fand die Gastrednerin der Rosa-Luxemburg-Stiftung, die sich den Herausforderungen für Geschlechtergleichheit widmete. Rund 55 Interessierte nahmen laut Veranstalter an der anschließenden Diskussionsrunde teil.

Ein Treffpunkt ist die "Küche für alle"

Zur bildungspolitischen Vielfalt des Angebots tragen auch kreative und kulturelle Veranstaltungen bei. Ein Anti-Rassismus-Workshop der Bipoc-Uni-Gruppe und verschiedene Angebote zum Thema gelebte Demokratie sollen das demokratische Engagement und Bewusstsein unter den Studierenden fördern. Ein sozialer Treffpunkt des Camps ist die "Küche für alle", wo täglich bis zu 200 Menschen zusammenkommen, um gemeinsam zu essen. Es gehe darum, "Solidarität und Selbstwirksamkeit im Alltag organisieren und erfahrbar werden zu lassen", wie das Beratungsnetzwerk Bayern gegen Rechtsextremismus in seinem Vortrag erläuterte.