Kolumne

Donaugeflüster

Der frühe Vogel


Die Steinerne Brücke führt über die Donau.

Die Steinerne Brücke führt über die Donau.

Es gibt Menschen, die springen früh am Morgen fröhlich aus dem Bett und starten energieladen in den Tag. Sie haben meine volle Bewunderung, aber ich gehöre nicht dazu. Wenn ich Stunden später wacker, aber müde den großen Zeh aus der Bettdecke strecke, haben Frühaufsteher schon Yoga gemacht, Mails bearbeitet und den Tag umarmt. Sie waren joggen und verzehrten ein gesundes Frühstück, womöglich mit Hafermilch. Auf meiner Frühstückstasse steht "Der frühe Vogel kann mich mal" und das entspricht ziemlich genau meiner Laune gegen 9 oder 10 Uhr morgens. Dann trinke ich meinen ersten starken Kaffee, mit ganz echter Milch. Dazu tröste ich mich mit einem Stück Schokolade. Hunger habe ich noch nicht, intelligente Gedanken um die Zeit noch weniger. Immerhin muss ich dann mit niemand sprechen. Ich bezeichne mich als freundlichen Morgenmuffel, solange man mich in Ruhe lässt bis in den späten Vormittag. Mir kommt mein Journalistenleben mit vielen Abendterminen da perfekt entgegen, das freut mich jedes Mal. Jetzt zum Jahreswechsel werden wieder viele gute Vorsätze gefasst und selten lange eingehalten. Ich nehme mir höchstens vor, meine Morgenroutine genau so beizubehalten, wie sie mir entspricht. Der frühe Vogel und ich werden jedenfalls auch im nächsten Jahr keine Freunde!

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