Zum Jahreswechsel haben gute Vorsätze Hochsaison, es werden große Pläne geschmiedet. Aufräumen wollen die Menschen, Gewicht verlieren und Sport treiben. Zeitschriften überbieten sich mit Tipps für noch mehr Effektivität, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Die Fitness-Studios sind voll im Januar, die Schwimmbäder und Jogging-Pfade ebenso. Sportanbieter nutzen die kurzfristig vorhandene Motivation geschickt und geschäftstüchtig aus. Zehnerkarten und Rabatte werden angeboten und Gutscheine begeistert eingelöst. Das Engagement ist durchaus bewundernswert, da werden Trainingspläne befolgt, Menus vorgekocht und Schrankfächer sortiert. Die Spinning-Kurse sind ausgebucht, die Yogastunden ebenso. Andererseits kann man in so einem tristen, dunklen Januar auch sonst nicht so viel machen, wenn man nicht gleich weit in den Süden und in die Sonne fliegt. Ich bin da realistischer und auch fauler. In meinen Tanzkurs gehe ich das ganze Jahr über freudig, meine Schubladen sind übersichtlich geordnet und meine Theaterbesuche habe ich bis August geplant. Sicherheitshalber notiere ich mir dennoch die Öffnungszeiten des Wertstoffhofs und gehe die ungelesenen Bücher durch. Lektüre quer durch den Bücherstapel ist doch auch ein schöner Vorsatz.