Tausende Menschen haben sich am Sonntagnachmittag am Regensburger Domplatz versammelt, um gegen das Erstarken rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien zu demonstrieren.

Nach Angaben der Polizei trafen sich mehrere Tausend Menschen unter dem Motto "Wir sind die Brandmauer" am Domplatz - der Initiative gegen Rechts zufolge waren es rund 20.000. 

Es gab mehrere Redebeiträge, in denen die AfD als Gefahr für die Demokratie und die Union als deren Steigbügelhalter betitelt wurden. „Wenn Merz und Union die Brandmauer einreissen wollen, zeigen wir umso deutlicher: wir sind die Brandmauer und wir lassen uns nicht kleinmachen“, sagte etwa Rico Irmischer von der IG Metall Regensburg.

Der Kabarettist Christian Springer wurde später noch deutlicher: Es sei „schlimm, dass die Brandmauer bröckelt. Aber es ist noch schlimmer, dass wir 2025 überhaupt noch eine Brandmauer brauchen.“ Die AfD stehe für eine „rassistische Verblödung“ und Fremdenhass und gehöre endlich verboten. Ein AfD-Verbot forderten dann auch lautstark die Demoteilnehmer.

Eine Sprecherin von Campus Asyl verwies darauf, dass eine immer rigorosere Abschiebepolitik gerade der falsche Weg sei. Die Menschen würden ja gerne arbeiten, dürften es aber oft nicht. Dabei sei der Arbeitsplatz der schnellste Weg der Integration. Dort müsste die Politik endlich aktiv werden.

Unmittelbarer Anlass für die Demonstrationen war der migrationspolitische Vorstoß von Unions-Fraktionschef Friedrich Merz im Bundestag, der ein Gesetz mit verschärften Bestimmungen zur Migration mit den Stimmen von AfD-Abgeordneten durchbringen wollte. Merz scheiterte aber am Widerstand aus den eigenen Reihen. 

Bereits am Samstag waren mehr als 10.000 Menschen in Bayern auf die Straße gegangen, darunter in Würzburg, Augsburg, Erlangen, Kempten und München. Im Vorjahr hatten sich in Regensburg ebenfalls viele Menschen versammelt, um ein Zeichen gegen Rechts zu setzen. Rund 13.000 Teilnehmer waren es im Januar 2024 nach Angaben der Veranstalter.