Finale der Champions League
Der EHC München greift nach seinem größten Erfolg
5. Februar 2019, 8:01 Uhr aktualisiert am 5. Februar 2019, 8:01 Uhr
Am Dienstag Abend steigt das Champions-League-Finale zwischen den Frölunda Indians aus Göteborg und dem EHC Red Bull München. "Ein ganz besonderes Spiel für uns." Die AZ vergleicht die beiden Teams.
München/Göteborg - Die historische Mission startete am Montagvormittag. Um 9.40 Uhr hob Flug LH 2428 am Münchner Flughafen ab. An Bord: die Stars des EHC Red Bull München. Das Ziel: Göteborg. Der Auftrag: Geschichte schreiben und den europäischen Thron erklimmen!
Vor dem Finale der Champions Hockey League am Dienstag(19 Uhr/Sport1 und DAZN live), das der EHC als erstes deutsches Team erreicht hat, waren Anspannung und Vorfreude spürbar. "Das ist ein ganz besonderes Spiel für uns", sagte Trainer Don Jackson, der bis auf die Langzeitverletzten John Mitchell, Jason Jaffray und Maxi Kastner alle Spieler aufbieten kann. "Wir freuen uns alle darauf."
EHC gelten als Außenseiter
Im Scandinavium, einer Multifunktionsarena mit 12.044 Plätzen, sind die Red Bulls zwar Außenseiter gegen den zweimaligen Titelträger. Spätestens die Olympischen Spiele vor einem Jahr in Pyeongchang, bei denen das deutsche Team mit sieben EHC-Stars sensationell Silber holte und dabei im Viertelfinale die Schweden mit 4:3 nach Verlängerung schlug, haben aber bei den deutschen Eishockey-Stars den Glauben an die eigene Stärke geschürt. "Wir sind heiß auf das Finale und müssen uns nicht verstecken, denn wir sind eine starke Mannschaft mit viel Selbstbewusstsein", sagte Torhüter Danny aus den Birken.
Die AZ vergleicht die beiden Finalisten:
Die Erfolge: Der Frölunda HC ist der erfolgreichste europäische Klub der vergangenen Jahre. 2016 und 2017 gewannen die Indians die Champions League, bei der Premierenauflage 2015 standen sie ebenfalls im Finale. Viermal (1965, 2003, 2005, 2016) war der Verein zudem schwedischer Meister.
Der EHC ist mit drei Meistertiteln in Serie zum dominanten Klub in Deutschland aufgestiegen. Mit der Champions-League-Finalteilnahme gelang nun der internationale Durchbruch - bisher war stets im Achtelfinale Endstation gewesen.
Die Stars: Es ist das Duell Topscorer gegen Toptorjäger: Frölundas US-Star Ryan Lasch führt mit vier Toren und 17 Vorlagen die Statistiken der Champions League an. Münchens Sturmhüne Trevor Parkes ist mit neun Treffern Toptorschütze des Wettbewerbs. Eine wichtige Rolle spielen auch die Kapitäne. Göteborgs Joel Lundqvist (36), der auch Schwedens Nationalteam bei Olympia anführte, sinnt nach Revanche. Für Münchens Michael Wolf könnte der Titelgewinn die Krönung seiner Karriere sein, die er nach der Saison beenden wird. "Die Champions League zum Abschied zu gewinnen, wäre grandios", sagte der DEL-Rekordtorschütze.
Die Form: Während der EHC mit zuletzt neun Siegen in der DEL in Topform ist, schwächelte Frölunda in der schwedischen Liga, kassierte drei Nieum Konrad Abeltshauser (l.) derlagen in Folge und steht nur auf Platz fünf. Bundestrainer Toni Söderholm, der selbst bereits für beide Klubs spielte, sieht Göteborg leicht im Vorteil, aber: "Das System von München sind die Schweden nicht gewöhnt. Frölunda eilt auch nicht von Sieg zu Sieg."
Das Selbstbewusstsein: Teams aus Skandinavien dominierten bislang die Champions League, dreimal siegten schwedische Teams, im vergangenen Jahr JYP Jyväskylä aus Finnland. Doch der EHC glaubt an sich. "Wir werden Vollgas geben, und dann sollen die sich mal einstellen, wenn wir einmarschieren", sagte Verteidiger Konrad Abeltshauser. Es geht schließlich um einen historischen Erfolg.