"Das wird richtig geil!"
Champions League: EHC München heiß auf Showdown gegen Frölunda Indians
4. Februar 2019, 13:32 Uhr aktualisiert am 5. Februar 2019, 18:32 Uhr
Es soll der nächste deutsche Coup nach Olympia-Silber vor knapp einem Jahr werden. Meister Red Bull München greift am Dienstag im Finale der Champions League nach der europäischen Eishockey-Krone.
München/Göteborg - Die Reise zur erhofften Sternstunde trat Red Bull München mit der Unterstützung von ganz Eishockey-Deutschland an. DEB-Präsident Franz Reindl sprach von "einem Riesenschritt", Bundestrainer Toni Söderholm bezeichnete es als weiteren "Meilenstein". Knapp ein Jahr nach dem Silber-Wunder bei Olympia kann der Meister als erstes deutsches Team die Champions Hockey League gewinnen. "Das", sagte Nationalstürmer Patrick Hager, "wird ein richtig geiles Spiel".
Im Scandinavium von Göteborg warten am Dienstag (19.00 Uhr/Sport1) die favorisierten Frölunda Indians auf die Münchner, ein schwedisches Topteam und der Titelträger der Jahre 2016 und 2017. Doch aus der Außenseiterrolle lässt sich so manches bewirken, wie die Nationalmannschaft unter Marco Sturm vor einem Jahr in Südkorea eindrucksvoll vorführte. Die Münchner, das ließen nicht nur Fotos in den Sozialen Netzwerken erahnen, flogen voller Vorfreude in Richtung Norden.
EHC reist selbstbewusst nach Schweden
"Ich glaube, dass München eine Möglichkeit hat zu gewinnen", sagte Reindl, der findet: "Wenn ein deutscher Klub soweit kommt, mit so vielen deutschen Spielern, erfahrenen, aber auch jungen, dann ist das ein Highlight." Söderholm erwartet ein "richtig großes" Spiel. Er sieht Frölunda leicht im Vorteil, aber betonte auch: "Das System von München sind die Schweden nicht gewöhnt. Frölunda eilt auch nicht von Sieg zu Sieg."
Das ist bei den Münchnern ganz anders, die schöpften beim 4:1 gegen die Düsseldorfer EG noch einmal ordentlich Selbstvertrauen. Es war der neunte Erfolg nacheinander in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), die Play-off-Qualifikation hat das Team von Coach Don Jackson bereits sieben Spiele vor dem Ende der Hauptrunde in der Tasche. "München ist die beste Mannschaft der Liga", urteilte DEG-Trainer Harold Kreis am Sonntag, obwohl gerade die Adler Mannheim vor Red Bull die Tabelle anführen.
Michael Wolf erwartet Duell auf Augenhöhe
Besonders wird das Endspiel nicht zuletzt für Münchens Kapitän und DEL-Rekordtorschütze Michael Wolf. Der Titel in der Champions League wäre für den 38-Jährigen auch eine Art Krönung seiner im Frühjahr endenden Laufbahn. "Wir sind hochmotiviert und wollen das Ding ziehen. Die Chance ist 50:50", sagte Wolf. Hager ergänzte im BR-Interview: "Es zählt nur das Gewinnen. Wir haben einen Lauf, wir sind sehr zuversichtlich."
Dem DEL-Titelträger der Jahre 2016 bis 2018 drücken auch Fans anderer Mannschaften die Daumen. "Wir haben wirklich gemerkt, auch schon durch das Halbfinale, dass durch Deutschland ein Ruck geht", sagte Verteidiger Konrad Abeltshauser, der den cleveren, technisch und läuferisch starken Schweden einen heißen Tanz verspricht: "Wir versuchen, dass wir sie niederkämpfen und niederrennen und am Schluss als Champion vom Eis gehen." Es wäre das nächste Stück deutscher Eishockey-Geschichte.
Lesen Sie hier das AZ-Interview mit Konrad Abeltshauser: "Mei, das Double wär uns ganz recht"
SPORT1 ist beim Showdown um die europäische Eishockey-Krone mittendrin und überträgt die Partie mit Kommentator Basti Schwele und Experte Rick Goldmann live ab 19:00 Uhr im Free-TV. Bereits ab 18:30 Uhr gibt es den "Countdown" mit ausführlichen Vorberichten und Stimmen zum Finale zu sehen. Auch hier sind Schwele und Goldmann im Einsatz, die beide vor ihrer TV-Karriere selbst für den EHC auf dem Eis standen.