Straubing Tigers

Dunham nach Down-Sperre sauer auf Fliegauf: "Das ist charakterschwach"


Auf Blaine Down müssen die Tigers am Wochenende verzichten (Foto: Schindler)

Auf Blaine Down müssen die Tigers am Wochenende verzichten (Foto: Schindler)

Von wel

Eigentlich war es ein Wochenende, mit dem man im Lager der Straubing Tigers zufrieden sein könnte. Aber eben nur eigentlich

Denn da schießen die Tigers mit einem Heimsieg im Sechs-Punkte-Spiel erst Wolfsburg schon fast aus dem Playoff-Rennen und punkten dann auch noch - als eines von bisher erst fünf Teams in dieser Saison - bei Spitzenreiter Mannheim und verlieren im Playoff-Rennen zunächst doch an Boden, weil Iserlohn ein Sechs-Punkte-Wochenende gelingt und sie in der Tordifferenz auch noch fünf Treffer aufholen. Damit sind die Roosters nun Zehnter, punktgleich mit den Tigers, aber auch noch mit einem Nachholspiel in der Hinterhand.

Zu eben jenen Roosters geht es nun am Freitag - und das ohne Top-Scorer Blaine Down. Denn der wurde am Montag vom Disziplinarausschuss der DEL für zwei Spiele gesperrt. Ein nicht geahndeter Check gegen den Kopf von Aleksander Polaczek im 2. Drittel des Freitag-Spiels erhitzte in Wolfsburg die Gemüter, die deshalb ein Disziplinarverfahren angestrengt haben.

Sehr zum Unwillen der Tigers: "Ich bin nicht sauer auf den Disziplinarausschuss", sagt Tigers-Manager Jason Dunham. "Wenn sie der Meinung sind, es lag ein Foul vor, dann müssen sie eben so entscheiden. Aber ich bin sehr enttäuscht von Wolfsburgs Manager Charly Fliegauf", so Dunham weiter. "Das ist charakterschwach. Das einzige Ziel von Wolfsburg war es, uns als direkten Konkurrenten im Playoff-Rennen zu schaden und uns zu schwächen."

Doppelt dumm

Doppelt dumm: Die Tigers verzichteten nach dem Check von hinten von Wolfsburgs Norm Milley gegen Laurent Meunier auf eine Einsendung der Bilder. "Wir haben jetzt 13 wichtige Spiele vor uns", sagt Dunham. "Aber es ist klar, dass das natürlich vor dem Spiel in Iserlohn nicht erfreulich ist."

Ähnlich sieht dies auch Trainer Dan Ratushny. "Die Schiedsrichter standen unmittelbar daneben und hatten freie Sicht und haben das Spiel weiterlaufen lassen. Ich finde, man sollte dann auch Respekt vor einer Schiedsrichter-Entscheidung haben, wenn er der Meinung ist, dass die Aktion korrekt war." Ganz klar, im Lager der Tigers musste man sich am Montagnachmittag erst einmal von der Nachricht aus der DEL-Zentrale erholen. Denn: "Für uns ist jetzt jeder Punkt und jeder Sieg wichtig", sagt Torhüter Jason Bacashihua, der am vergangenen Wochenende zwei starke Vorstellungen bot.

Immerhin: Gerade die Leistung am Sonntag in Mannheim macht Mut, als man näher am Sieg war als der Spitzenreiter. Das sieht auch Dan Ratushny so: "Wir haben am Wochenende gegen zwei Top-Teams der Liga gespielt. Denn für mich ist Wolfsburg auch ein Top-Team. Ich habe keine Ahnung, warum die in der Tabelle so weit unten stehen. Aber es ist schade, dass wir uns in Mannheim für eine starke Leistung nicht auch noch mit dem Sieg belohnen konnten. Wir hatten einige gute Chancen auf den Siegtreffer."

Da gerät sogar ein schon fast "historisches" Ereignis in den Hintergrund - ein Tor von Verteidiger Florian Ondruschka. Sein letzter Treffer war vor über zwei Jahre am 19. September bei einer 2:5-Niederlage gegen Augsburg. Nun sorgte der Treffer für den wichtigen 2:2-Ausgleich gegen Wolfsburg. "Ich habe einfach die Scheibe gehabt und wollte sie vors Tor bringen", so Ondruschka. Genau in diesem Moment wurde Wolfsburgs Torhüter Sebastian Vogl vom eigenen Verteidiger Aaron Brocklehurst behindert und zu Fall gebracht, so dass der Puck tatsächlich im Netz einschlug.

Auf einen anderen Verteidiger müssen die Tigers aber rund vier Wochen verzichten. Andy Canzanello zog sich im Training einen Haarriss in der Hand zu. Jedoch nicht bei einer lautstarken Auseinandersetzung mit Karl Stewart, sondern bei einem völlig anderen Zweikampf. "Wir hatten zuletzt sehr intensive Trainingseinheiten", so Ratushny zur kurzen Auseinandersetzung seiner zwei Kontingentspieler am vergangenen Donnerstag im Vormittagstraining. "Aber Verletzungen sind nie das, was wir wollen", betont der Coach. Aber es zeigt auch: Die Spieler sind heiß, wissen, um was es jetzt geht.

Und um was es am Freitag beim direkten Konkurrenten und Tabellennachbarn Iserlohn geht, muss man im Lager der Tigers ohnehin niemandem erzählen. "Jedes Spiel ist für uns jetzt wie ein Playoff-Spiel", weiß Dan Ratushny.

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