Spannendes Testspiel-Derby
Straubing Tigers ringen EV Landshut nieder
14. August 2022, 16:55 Uhr aktualisiert am 14. August 2022, 16:55 Uhr
Die Straubing Tigers haben ihr Gastspiel am Sonntagnachmittag in der Landshuter Fanatec Arena mit 5:3 für sich entschieden. Im ersten Testspiel für beide Teams entwickelte sich eine spannende Partie mit mehreren Führungswechseln - und Fights.
Am Ende hatte der DEL-Klub dank eines Doppelschlags in der Schlussphase des zweiten Drittels die Nase vorn. Nach Spielende feierten dennoch die Anhänger beider Teams ihre jeweiligen Mannschaften für einen gelungenen Auftakt ins neue Eishockeyjahr. Und Landshuts Schlussmann Sebastian Vogl, der im Sommer aus Straubing zurück zum EVL wechselte, wurde sogar von beiden Fankurven frenetisch gefeiert.
Tigers ohne Brandt und Akeson
Die Tigers verzichteten beim Gastspiel in Landshut auf Offensivverteidiger Marcel Brandt und den DEL-Top-Scorer der Saison 2021/22, Jason Akeson. Die beiden Leistungsträger pausierten als überzählige Akteure, um den Talenten im Straubinger Team mehr Spielzeit zu ermöglichen. Und auch der Straubinger Tryout-Goalie Jake Kielly nahm auf der Tribüne Platz. Der EV Landshut spielte bis auf den kanadischen Verteidiger Nick Pageau (noch leicht angeschlagen) mit seiner kompletten Mannschaft, auch der von den Tigers per Förderlizenz zum DEL2-Team ausgeliehene Stürmer Yuma Grimm war im Aufgebot. Einzige Überraschung bei den Gastgebern: Rückkehrer Thomas Brandl, ein weiterer ehemaliger Straubinger im Kader der Landshuter und gelernter Stürmer, gab als Pageau-Vertreter den rechten Verteidiger an der Seite von Andreas Schwarz im ersten Landshuter Defensivduo.
Dass das Duell zwischen den beiden Kooperationspartnern alles andere als nur ein freundschaftliches Kräftemessen werden würde, machten EVL-Verteidiger Markus Eberhardt und der ehemalige NHL-Defender Brandon Manning schon nach gut einer Minute klar. Während der heftige Fight auf dem Eis unentschieden ausging, traf das auf die Strafenverteilung nicht zu. Die Gäste mussten zwei Minuten mit zwei Mann weniger auf dem Eis ran, weil Manning den Fight angezettelt hatte und auch Travis St. Denis mit in die Kühlbox wanderte. Der DEL2-Klub nutzt die doppelte Überzahl kurz vor Ablauf in Person von Ex-Tiger Marco Pfleger, der einen Zwei-auf-eins-Konter der Landshuter erfolgreich abschloss. Der DEL2-Top-Scorer der Saison 2020/21 traf eiskalt unter die Latte, während Straubings neuer Schlussmann Hunter Miska eher mit einem Querpass rechnete. Wieder komplett, nahm der DEL-Klub dann aber das Heft in die Hand: Nach schönem Zuspiel von Ian Scheid stellte Taylor Leier in der siebten Minute auf 1:1. Der Rest der ersten 20 Minuten spielte sich zumeist in der Defensivzone der Landshuter ab, die jedoch leidenschaftlich verteidigten und sich auf den starken Ex-Straubinger Sebastian Vogl im Gehäuse verlassen konnten. Gefährlich blieb der EVL aber weiter in Überzahl - Treffer fielen im ersten Drittel jedoch keine mehr.
Auch Lampl und Dersch raufen sich
Umso mehr Tore wurden den schätzungsweise knapp 1.500 Zuschauern dann im Mittelabschnitt geboten - und ein weiterer Fight. Diesmal bekamen sich Cody Lampl und Alexander Dersch in die Haare. Nach der 2:1-Führung für Straubing durch einen abgefälschten Zimmermann-Schuss drehte der EVL die Partie. Zunächst glich Tyson McLellan, Neuzugang aus Freiburg, aus. Dem Treffer war eine Gesichtsverletzung von Stephan Daschner vorausgegangen - der Ex-Landshuter konnte aber wenig später wieder eingreifen. Kurz darauf erzielte Rückkehrer Jakob Mayenschein per Penalty die zweite Führung des Tages für den DEL2-Klub. Der inzwischen für Hunter Miska eingewechselte Youngster Philipp Dietl im Straubinger Gehäuse konnte Mayenscheins Versuch nicht entscheidend stoppen, sodass der Puck über die Linie trudelte. Die Schlussphase im zweiten Abschnitt gehörte - wie schon im ersten - den Gästen: Nach toller Vorarbeit von Leier stellte Scheid auf 3:3 - die umgekehrte Kombination des Treffers zum 1:1. Und kurz vor Drittelende brachte Mike Connolly nach Querpass von JC Lipon Straubing erneut in Führung. Beim Stand von 4:3 für die Gäste ging es somit ein zweites Mal in die Kabinen.
Der Schlussabschnitt gestaltete sich dann wieder torarm, auch weil Landshut noch einmal alles investierte, um ins Spiel zurückzukommen. Und auch weil der junge Dietl im Straubinger Gehäuse mehrfach die passenden Antworten auf die Versuche der Hausherren hatte. Gut drei Minuten vor dem Ende sorgte Yannik Valenti auf Vorarbeit von Connolly mit seinem Tor zum 5:3 für die Entscheidung und den Endstand. Der Rest war Freude über einen gelungenen Testspielauftakt - und das auf beiden Seiten der Eisfläche.
EV Landshut - Straubing Tigers 3:5 (1:1, 2:3, 0:1)
EV Landshut: Vogl - Schwarz, Brandl; Brückner, Eberhardt; Pavlu, Dersch; Stowasser, Reich - Mayenschein, Hult, Cameron; Zucker, McLellan, Pfleger; Kharboutli, Kornelli, Forster; F. Baßler, Bruch, Grimm
Straubing Tigers: Miska - Zimmermann, Daschner; Manning, Scheid; Bourque, Lampl; Kohl - Tuomie, Adam, Lipon; St. Denis, Zengerle, Turnbull; Schönberger, Brunnhuber, Eckl; Leier, Connolly, Valenti
Tore: 1:0 (2:55) Pfleger (Forster - PP2), 1:1 (6:43) Leier (Scheid, Connolly); 1:2 (28:52) Zimmermann (Kohl), 2:2 (29:19) McLellan, 3:2 (33:45) Mayenschein (PS), 3:3 (38:25) Scheid (Leier), 3:4 (39:29) Connolly (Lipon), 3:5 (56:37) Valenti (Connolly)
Strafminuten: 16 - 18
Schiedsrichter: Holzner, Haupt
Zuschauer: ca. 1.500