TSV 1860 gegen Unterhaching
11.100 Zuschauer: Derby im Toto-Pokal sorgt für Rekord-Kulisse
12. Oktober 2019, 12:34 Uhr aktualisiert am 12. Oktober 2019, 18:22 Uhr
Es war ein hitziges Toto-Pokal-Viertelfinale: Die Partie zwischen dem TSV 1860 und der SpVgg Unterhaching erlebte zudem eine Rekord-Kulisse und einen Gänsehaut-Moment der anderen Art.
München - Was für ein Derby-Pokalabend! Der TSV 1860 steht dank des 4:3 nach Elfmeterschießen und eines famosen Torhüters Marco Hiller im Halbfinale des Toto-Pokals. Die Löwen bleiben also weiter auf dem Weg in Richtung DFB-Pokal-Teilnahme.
Das Duell hatte alles, was ein Pokalspiel ausmacht und bescherte dem Wettbewerb obendrein eine Rekord-Kulisse. 11.100 Fußballfans pilgerten am Freitagabend auf Giesings Höhen und übertrafen so die bisherige Bestmarke aus der Saison 2017/18. Damals sahen 7.123 Zuschauer das Viertfinale zwischen der SpVgg Bayreuth und dem TSV 1860 München (2:1) im Hans-Walter-Wild-Stadion.
Interesse am Toto-Pokal steigt stetig
"Natürlich ist die Kulisse auch der Tatsache geschuldet, dass sich heute zwei Drittligisten, deren Heimspielstätten gerade einmal 7,5 Kilometer auseinanderliegen, in einem 'vorgezogenen Endspiel' gegenüberstanden", erklärte Spielleiter Josef Janker vom Bayerischen Fußball-Verband am Rande der Partie.
Die Löwen seien bekannt für ihre treuen Anhänger, zudem steige das Interesse am bayerischen Toto-Pokal-Wettbewerb generell seit Jahren.
Erstmals Pokal-Viertelfinale auf Landesebene im Free TV
Das Pokalduell sorgte zudem für ein Novum in Fußball-Deutschland. "Sport1" hatte sich die Übertragungsrechte für den Pokalfight gesichert und übertrug live aus dem Grünwalder Stadion. Es ist das erste Pokal-Viertelfinale auf Landesebene, das Fußballfans live im deutschen Free TV mitverfolgen konnten.
Schon in der vergangenen Saison gab es bei den bayerischen Fußballfans Grund zur Freude. Damals übertrug "Sport1" beide Toto-Pokal-Halbfinals live im Free TV. Das bayerische Toto-Pokalfinale wurde im Rahmen des Finaltags der Amateure in einer Spieltagskonferenz von der ARD live im Free TV übertragen und vom Bayerischen Fernsehen in voller Länge live im Internet gestreamt.
Schweigeminute zu Ehren der Terroropfer von Halle
Vor der Partie gedachten beide Mannschaften und die Zuschauer in einer Schweigeminute den Opfern des Terroraktes in Halle/Saale, zeigten damit ihre Trauer und ihr Mitgefühl.
"Der BFV und seine Mitglieder sind aber auch vereint in Wut. Wut darüber, dass immer wieder Menschen versuchen, mit ihrem Hass die Gesellschaft zu spalten, Gräben zwischen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Glaubensbekenntnissen oder sexueller Orientierungen zu ziehen und Ängste zu schüren", heißt es in einer Mitteilung des Bayerischen Fußball-Verbandes.
Dabei sei die extreme Gewalt gemeint, aber auch das als vermeintlich harmlos empfundene respektlose Verhalten im Alltag, "das nicht selten der Anfang für eine Spirale des Hasses und der Gewalt ist".
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