"Gegen Dummheit kein Kraut gewachsen"

FC Bayern: Uli Hoeneß verspottet Herthas Skandal-Profi Salomon Kalou


Die Entscheidung für eine Saison-Fortsetzung der Bundesliga begrüßte Uli Hoeneß. (Archivfoto)

Die Entscheidung für eine Saison-Fortsetzung der Bundesliga begrüßte Uli Hoeneß. (Archivfoto)

Von Guido Verstegen / Online

Uli Hoeneß, Ex-Präsident des FC Bayern, hat sich bei einem TV-Auftritt äußerst meinungsfreudig gezeigt. Der 68-Jährige äußerte sich auch zum Re-Start der Bundesliga.

München - Der frühere Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat nach dem Corona-Fehltritt von Salomon Kalou über den mittlerweile suspendierten Fußball-Profi von Hertha BSC gespottet.

"Gegen Dummheit ist ja kein Kraut gewachsen", sagte der 68-Jährige am Mittwochabend im Bayerischen Fernsehen. Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, sagte in einem eingespielten Beitrag, dass er nach dem Fehlverhalten des Ivorers "bestürzt und wirklich auch wütend" gewesen sei.

Neureuther über Kalou: "Stich ins Herz für den Sport"

Kalou, mit dem FC Chelsea 2012 Champions-League-Sieger im Finale gegen den FC Bayern, hatte am Montag Szenen aus der Umkleidekabine von Hertha BSC gefilmt und live verbreitet. Darauf war zu sehen, wie er vielen Teamkollegen die Hand gab. Das widerspricht dem Hygienekonzept, das die DFL den Vereinen vorschreibt, um die Saison fortsetzen zu können.

"Das war ein Stich ins Herz für den ganzen Sport", sagte der frühere Ski-Star Felix Neureuther. Die Profis wüssten, wie sensibel das Thema sei, gerade der millionenschwere Fußball würde auch kritisch gesehen. "In der Gesellschaft ist das nicht so einfach", sagte der 36-Jährige.

Corona-Krise: Uli Hoeneß lobt die Regierung

Die Entscheidung für eine Saison-Fortsetzung der Bundesliga begrüßte Hoeneß: "Zumindest ist eine Grundlage geschaffen worden, dass es dem einen oder anderen Verein gelingt, die Saison einigermaßen gut abzuschließen."

Fehlende Zuschauereinnahmen und fragliche TV- oder Sponsorengelder wären auch für den FC Bayern "ein kleines Problem geworden", sagte Hoeneß, "aber wir hätten das prima überstanden". Nach menschlichem Ermessen sei für die Fortsetzung der Saison mit dem medizinischen Konzept für die Spieler "alles getan, um das Risiko zu minimieren. Ich glaube, dass man das vertreten kann".

Hoeneß lobte in der Sondersendung "BR-Thema Corona: Sport im Abseits" das Verhalten von Politik und Bevölkerung. "Unsere Regierung hat einen fantastischen Job gemacht, unser Gesundheitssystem ist fantastisch", sagte er. "Und die Bürger waren diszipliniert, wie ich das nie für möglich gehalten hätte."

Von wegen Silo: Koch kontert Hoeneß-Statement

Die Deutsche Fußball Liga will die Saison am 15. Mai fortsetzen. Die 36 Klubs der Bundesliga und 2. Liga werden am Donnerstag bei einer Mitgliederversammlung per Videoschalte über die Folgen der Freigabe für den Neustart durch die Politik diskutieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer hatten am Mittwoch dem Profifußball eine Wiederaufnahme der Saison ab Mitte Mai erlaubt.

Rainer Koch, DFB-Vizepräsident und Präsident des Bayerisches Fußball-Verbandes, ist "guter Dinge, dass es so schnell wie möglich losgeht". Koch konterte im Bayerischen Fensehen ein Hoeneß-Statement mit Bravour.

Der Ex-Bayern-Präsidente hatte geraten, dass der DFB angesichts der schwierigen finanziellen Lage der 3. Fußball-Liga eines seiner Silos öffnen und Geld verteilen könne. Koch: "Lieber Herr Hoeneß, gegen das Silo des FC Bayern ist das Silo des DFB ein Fingerhut."

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