FC Bayern
Lewandowski ist weg, umjubelt werden Mane und Gnabry
16. Juli 2022, 17:56 Uhr aktualisiert am 16. Juli 2022, 17:56 Uhr
Julian Nagelsmann weinte Robert Lewandowski noch eine kleine Träne nach, doch ansonsten war der Abgang des Weltfußballers bei der Vorstellung der Mannschaft des FC Bayern für die kommende Saison nur am Rande ein Thema. Es sei eine "große Herausforderung", den Weltfußballer und seine Tore zu ersetzen, sagte der Trainer der Münchner im Bayerischen Rundfunk, aber er werde "versuchen, das Beste daraus zu machen".
Als der Rekordmeister vor rund 20.000 Zuschauern in der Allianz Arena den erneuerten Kader präsentierte, tauchte Lewandowski lediglich auf den nunmehr veralteten Trikots der Fans mit seinem Namen auf. Der neue Renner scheint bereits das Leibchen mit der Nummer "17" zu sein - getragen wird es auf dem Spielfeld von Sadio Mane. Die spektakuläre Neuverpflichtung vom FC Liverpool wurde bei der Vorstellung enthusiastisch begrüßt.
Vertragsverlängerung wird mit Trikot bekanntgegeben
"Ich bin sehr glücklich, hier zu sein", sagte Sane ins Stadionmikrofon - mit dem daraus resultierenden Jubel konnten bei der Vorstellung allenfalls noch Thomas Müller und Serge Gnabry mithalten: Gnabry wurde als letzter Spieler aufgerufen und erntete einen Jubelsturm, weil er in einem Trikot mit der Rückennummer "2026" prompt verkündete: "Ich freue mich, dass ich meinen Vertrag hier verlängert habe." Der alte Vertrag wäre am Saisonende ausgelaufen.
Die Freude war wenige Stunden nach dem Abgang von Lewandowski, der freilich am Samstagmorgen nochmal zum Training an der Säbener Straße erschienen war, ganz auf Seiten der Bayern. "Wir sind froh, dass wir seinen Vertrag verlängert haben", ließ Vorstandschef Oliver Kahn über Gnabry in der kurz darauf verschickten Mitteilung des Vereins verlauten. Man benötige "internationale Topspieler wie ihn, um unsere großen Ziele zu erreichen".
Salihamidzic: "Gesicht des FC Bayern"
Gnabry sei "ein Gesicht des FC Bayern geworden", ergänzte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. "Er ist deutscher Nationalspieler, torgefährlich - und er hat noch Potenziale, die er ausschöpfen wird."
Salihamidzic betonte, die "guten und vertrauensvollen Gespräche mit ihm und seinen Beratern" hätten gezeigt, dass sich Gnabry mit dem Rekordmeister identifiziere. Die Gespräche hatten freilich zwischenzeitlich gestockt - es ging ums Geld.
Gnabry könnte auf Lewandowski-Position zum Einsatz kommen
Gnabry spielt nach dem Abgang von Lewandowski wohl eine gewichtige Rolle im System von Nagelsmann, der nicht ausschließen wollte, dass der FC Bayern noch einen Stürmer holen wird.
"Das Transferfenster ist ja noch offen", sagte er, allerdings seien Stürmer, die eventuell als Ersatz für Lewandowski infrage kämen, nicht zu bezahlen. Er habe aber auch so genug Offensivpersonal und daher durchaus die "Qual der Wahl", sagte Nagelsmann.