Fußball
Nach Schalke: Weinzierl nutzt freie Zeit zur Weiterbildung
24. Oktober 2017, 15:04 Uhr aktualisiert am 24. Oktober 2017, 15:04 Uhr
Markus Weinzierl (42) ist seit Sommer ohne Trainerjob. In seiner neugewonnenen freien Zeit holt er sich Impressionen von anderen Coaches.
Der gebürtige Straubinger Markus Weinzierl konnte in seiner Trainerlaufbahn schon einige Erfolge verzeichnen. Den SSV Jahn Regensburg führte er in die 2. Bundesliga und den FC Augsburg sogar in die Europa League. Mit diesen Leistungen empfahl er sich damals auch für den Cheftrainerposten beim FC Schalke 04. Doch dort wurde er wegen fehlenden Erfolges frühzeitig entlassen.
Wird Weinzierl österreichischer Nationaltrainer?
Zuletzt war es ruhig geworden um den damaligen Trainer-Shootingstar Markus Weinzierl. Er wollte etwas entspannen und wieder mehr Zeit für die Familie haben, sagt er. Doch in der letzten Woche kamen immer wieder Gerüchte auf, Weinzierl würde das Amt des österreichischen Bundestrainers übernehmen, nachdem diese die WM-Qualifikation verpasst haben. "Da gibt's natürlich jetzt Geschichten. Es ist klar, dass Nationaltrainer eine tolle Aufgabe sein kann - und Österreich auch ein schönes Land ist. Aber diese Geschichten gibt's außenrum irgendwo und die kann ich und will ich nicht kommentieren", sagt Weinzierl in der BR-Sendung "Blickpunkt Sport".
Die vergangenen neun Jahre waren für Markus Weinzierl extrem zeitintensiv. "In neun Jahren hast du keine Zeit, links und rechts zu schauen oder was anderes zu machen. Oder überhaupt zu überdenken, wie du arbeitest", erklärt Weinzierl, der die Auszeit nach dem Schalke-Aus genießt.
Weiterbildung bei anderen Vereinen "völlig ohne Stress"
In seiner freien Zeit bildet sich Weinzierl vermehrt bei anderen Vereinen und Coaches weiter. "Das Positive ist, zu reflektieren, was machen andere Vereine, was machen andere Trainer. Da ist in Österreich in der Sommer-Vorbereitungsphase eine gute Gelegenheit, auch andere Mannschaften zu beobachten. Das habe ich gemacht. Und das völlig ohne Stress", so Weinzierl.
Demnächst seien Reisen nach England, Österreich und Spanien geplant, um sich auch international fortzubilden. Dabei seien wohl auch Pep Guardiolas Manchester City, sowie auch Jürgen Klopp und sein FC Liverpool eine spannende Adresse. "Ich glaube, dass man sich von allen was abschauen kann ... Ich glaube, dass es Kleinigkeiten mal hier, mal da sind. Im Endeffekt musst du deinen eigenen Weg gehen, deine eigenen Erfahrungen machen und deinen Typ entwickeln", bemerkt Weinzierl.
Weinzierl: "Bin in einer Phase, in der es gut tut, einen gewissen Abstand zu haben"
In der nächsten Zeit plant Weinzierl aber wohl noch kein neues Engagement als Trainer. Er wolle erst einmal seine freie Zeit nutzen und genießen und seine Schlüsse aus der Schalke-Zeit ziehen. "Ich bin wirklich in einer Phase, wo es mir gut tut, nach neun intensiven Jahren erst einmal einen gewissen Abstand zu haben, in Ruhe weiterzuschauen und mich selbst aufzustellen, um die nächste Aufgabe besser zu gestalten als auf Schalke", sagt er gegenüber dem BR.
Zu der momentanen Situation, dass vermehrt junge Trainer wie Julian Nagelsmann bei Hoffenheim oder Domenico Tedesco bei Schalke gefragt sind, weiß der gebürtige Straubinger Weinzierl: "Es gibt immer wieder Phasen. Aktuell sind's die jungen Trainer, die unbefleckt sind, die ein wenig in den Vordergrund gerückt werden. Deswegen finde ich es ganz angenehm, dass Jupp Heynckes wieder zurück ist und es nicht nur die jungen Guten gibt, sondern auch erfahrene Gute. Und es wird sich auch wieder drehen."