Als unsere Redaktion Heribert Ketterl am Samstagnachmittag am Telefon erreichte, war der Trainer der SpVgg Hankofen schwer zu verstehen. Das lag nicht daran, dass sich der Bus auf der Heimfahrt vom Auswärtsspiel beim SV Heimstetten in einem Funkloch befand. Sondern daran, dass im Hintergrund ordentlich gefeiert wurde. Würde man nur auf die Tabelle der Regionalliga Bayern schauen, dann wäre die Frage berechtigt, was die Hankofener denn zu feiern haben. Doch der 2:1-Auswärtssieg in Heimstetten war viel mehr als ein normaler Sieg, völlig unabhängig von der weiterhin schweren Tabellensituation. Es war nach acht (!) Niederlagen am Stück der erste Punktgewinn für den Regionalliga-Aufsteiger. 

“Die Erleichterung ist riesig”, sagte Ketterl. Und ja, auch ihm ist die Tabellensituation genauso bewusst wie die Tatsache, dass das nächste wichtige Spiel nur drei Tage entfernt lag. “Aber diesen Moment müssen wir mitnehmen”, so der Trainer. 

Mit Heimstetten traf die SpVgg am Samstag auf einen schon feststehenden Absteiger. Ein Selbstläufer war die Partie nach dem Negativlauf aber logischerweise nicht. “Sie sind uns hoch angelaufen und haben uns unter Druck gesetzt. Aber wir konnten uns oft gut befreien”, sagte Ketterl. Unmittelbar vor der Pause gelang dann zum goldrichtigen Zeitpunkt die Führung: Jonas Blümel, dieses Mal als Linksverteidiger für den rot-gesperrten Timo Sokol aufgeboten, gab von der Grundlinie in den Strafraum, wo Brian Wagner direkt verwertete. Zuvor hatte es schon auf jeder Seite einen Nackenschlag gegeben. Hankofen musste bereits nach elf Minuten Torjäger Andreas Wagner verletzungsbedingt auswechseln. Auf Heimstettener Seite sah Sebastian Burke nach einem harten Einsteigen gegen Elija Härtl im Mittelfeld die gelb-rote Karte (39.).

Doppelpacker Brian Wagner

Die damit verbundene durchgehende Überzahl in Durchgang zwei konnte Hankofen aber erst in der 74. Minute erneut nutzen: Der eingewechselte Vincent Ketzter flankte von links und erneut Brian Wagner nahm den Ball direkt und traf zum 2:0 (74.). Ein bisschen Zittern war für die Niederbayern aber noch angesagt. Doch trotz des 2:1 durch Sandro Sengersdorf per Kopfball nach einer Ecke (86.) blieb es am Ende beim Hankofener Sieg. 

“Wir wussten, dass wir Fußball spielen können. Deshalb galt es in erster Linie unsere defensiven Fehler in den Griff zu bekommen. Das haben wir über weite Strecken gut hinbekommen”, sagte Ketterl. In Heimstetten lief eine veränderte Hintermannschaft auf, Daniel Rabanter und Christoph Laimer durften von Beginn an ran. “Das hat gut geklappt”, so der SpVgg-Trainer. Dieser blickte dann auch gleich voraus, denn am Dienstagabend steht bereits das Derby gegen die DJK Vilzing an. Nachdem die Niederlagen-Serie nun beendet ist, blickt Ketterl der Partie kämpferisch entgegen: “Vilzing ist der Favorit. Aber wenn wir unser Spiel machen und unsere Fehler abstellen, dann müssen sie uns erst einmal schlagen.” 

Tore: 0:1 Brian Wagner (45.), 0:2 Brian Wagner (74.), 1:2 Sandro Sengersdorf (86.) 

Schiedsrichterin: Angelika Söder; Zuschauer: 103 

Gelb-Rot: Sebastian Burke (39./Heimstetten) 

SV Heimstetten: Knauf – Maljojoki, Yildiz (46. Zander, 78. Manole), Sengersdorf, Sabbagh (81. Kadiric), Steimel, Reglewski, Weser (71. Biton), Burke, Fambo, Awata (46. Vrenezi) 

SpVgg Hankofen: Maier – Rabanter, Laimer, Härtl, Blümel (69. Mrozek) - Beck – D. Vogl (78. Sigl), B. Wagner – Hofer, A. Wagner (11. Dobruna), Sommersberger (65. Ketzer)