Fußball-Weltmeisterschaften
Saudi-Arabien, Infantino, der DFB: So läuft die WM-Vergabe
10. Dezember 2024, 5:11 Uhr
Die Menschenrechtsorganisation ALQST warnt davor, dass die Fußball-WM 2034 in Saudi-Arabien zur Verschleierung von Rechtsverletzungen missbraucht werden könnte. Die Auswirkungen des Turniers könnten enorm sein und "dazu dienen, die von den saudi-arabischen Behörden begangenen Menschenrechtsverletzungen zu beschönigen", teilte die Organisation der Deutschen Presse-Agentur mit. ALQST setzt sich für Veränderungen in dem Land ein.
Saudi-Arabien wird am Mittwoch (ab 15.00 Uhr) bei einem außerordentlichen Kongress des Weltverbands FIFA auch mit der Stimme des Deutschen Fußball-Bundes den Zuschlag für die Ausrichtung des Weltereignisses erhalten. Es gibt nur einen Bewerber, FIFA-Präsident Gianni Infantino ist großer Befürworter. Verschiedene Menschenrechtsorganisationen weisen seit Monaten auf Menschenrechtsverstöße in Saudi-Arabien hin.
"Saudi-Arabien und seine junge, fußballbegeisterte Bevölkerung haben es nicht weniger verdient als jedes andere Land, Gastgeber eines solchen Ereignisses zu sein", teilte ALQST mit. "Das Problem ist, dass angesichts der weit verbreiteten Rechtsverletzungen in dem Land - auf welche die Bewerbung nicht angemessen eingeht - die Risiken einfach zu hoch sind."
Ohne entsprechende und umfassende Reformen würden ausländische Besucher in zehn Jahren mit einer großen Unsicherheit konfrontiert werden, auch mit Blick auf "diskriminierende Gesetze und die strengen Einschränkungen von Grundfreiheiten", teilte die aus Großbritannien arbeitende Organisation mit. Am Montag veröffentlichte ALQST einen Bericht, laut dem im Jahr 2024 die höchste jemals in Saudi-Arabien verzeichnete Zahl von Hinrichtungen verzeichnet worden sei.
Die FIFA hatte dem Land bei der Bewertung der Bewerbung ein "mittleres Risiko" in Menschenrechtsfragen attestiert. Das Organisationskomitee verspricht weitreichende Reformen. Der faktische Herrscher des Landes, Mohammed bin Salman, hat seit seiner Ernennung zum Kronprinzen im Jahr 2017 eine gesellschaftliche Öffnung vorangetrieben und das Land auch für Touristen zugänglicher gemacht. Gleichzeitig hat die Unterdrückung kritischer Stimmen und die Verfolgung etwa von Frauenrechtlerinnen im Land noch zugenommen.
Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.