Star von RB Leipzig
Timo Werner: Warum ein Transfer zum FC Bayern nicht sicher ist
19. Januar 2019, 18:24 Uhr aktualisiert am 19. Januar 2019, 18:24 Uhr
RB Leipzig will Timo Werner unbedingt halten. Doch die Interessenten sind neben dem FC Bayern namhaft. Eine Entscheidung wird absehbar erwartet.
München/Leipzig - Zärtlich strich Timo Werner über die Saiten des Violoncellos. Sein Blick war gesenkt, als "Dirigent" Ralf Rangnick mit ausladenden Gesten den Takt vorgab.
Es ist nicht überliefert, ob der Stürmer von RB Leipzig in diesem Moment vielleicht tief in sich gegangen ist. Sich womöglich fragte, ob er auch in den kommenden Jahren in diesem Orchester weiterspielen will oder sich einem Welt-Ensemble anschließt.
Druck auf Timo Werner
Natürlich ist der 22-Jährige am Ball wesentlich begabter als am Cello, und natürlich war der Besuch des Bundesligisten beim renommierten Leipziger Gewandhausorchester jüngst nur ein Marketing-Gag für eine große Kampagne, die dem geneigten Fan in der neusten Ausgabe des RB-Magazins entgegen springt. Die Frage nach Werner bleibt jedoch.
Verlängert der "Star-Cellist" der Leipziger seinen Vertrag? Er muss sich bald entscheiden. Und Werner ist wohl auf dem Sprung. Mit dem Start der Rückrunde an diesem Samstag gegen Tabellenführer Borussia Dortmund (18.30 Uhr) steigt auch der Druck auf den Stürmer. Es könnten seine letzten 17 Liga-Spiele im Leipziger Trikot sein.
Das ist nach den Äußerungen von Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zu Jahresbeginn völlig klar. Das Vorgehen sei auch mit Werner und dessen Berater-Umfeld abgesprochen, so Mintzlaff. "Wir müssen logischerweise spätestens nach dem Saisonende wissen, wie es weitergeht. Denn natürlich kann sich ein Verein wie wir nicht erlauben, mit Timo Werner in ein letztes Vertragsjahr zu gehen", hatte Mintzlaff im "Kicker" gesagt.
Niko Kovac schwärmt von Timo Werner
Und dies wäre der Fall, sollte Werner seinen noch bis 2020 laufenden Kontrakt nicht um ein paar Jahre ausweiten. Aber Leipzig will mit Werner Kasse machen. Entweder mit ihm als Erfolgsgaranten im Sturm oder als Multi-Millionen-Ware in der Auslage. Interessenten gibt es ja genug.
Da wäre der FC Bayern, dessen Trainer Niko Kovac Werner als "Spieler, der sehr gute Fähigkeiten hat", bezeichnete. Auch Werner liebäugelt schon länger mit Bayern. "Wenn man bei RB Leipzig spielt und in Deutschland bleiben will, gibt es eigentlich nur einen Verein, zu dem man wechseln kann", hatte Werner nach der Niederlage der Sachsen in München vielsagend erklärt.
Jene These würde im Übrigen den BVB aus dem Spiel nehmen. Der kommende RB-Gegner, der von der Spielanlage vielleicht sogar besser zum Tempo-Sprinter passt, wurde in jüngerer Vergangenheit immer wieder mit Werner in Verbindung gebracht.
Machtwort von RB-Leipzig-Boss
Sollte ihn sein Weg nicht nach München führen, riecht es jedoch mehr nach Ausland, nach Glamour. Jürgen Klopps FC Liverpool ist nach AZ-Informationen stark an Werner interessiert, auch Real Madrid soll in der Verlosung sein. Werner selbst hatte vor Mintzlaffs Machtwort immer bekundet, seinen Vertrag in Leipzig erfüllen und gerne noch unter dem neuen RB-Trainer Julian Nagelsmann spielen zu wollen. Daraus wird ohne Verlängerung aber nichts.
Eine mögliche Champions-League-Qualifikation und das dicke Pfund Nagelsmann könnten Werner vielleicht doch noch überzeugen. In Leipzig sind sie jedenfalls kontrolliert optimistisch. "Wir spüren, dass unsere Argumente beim Spieler und seinem Berater angekommen sind", hatte Mintzlaff gesagt.
Wahr ist aber auch, dass RB die Personalie am liebsten schon 2018 geklärt hätte, der Ball liegt nun immer noch in Werners Feld. Er wird noch einmal in sich gehen müssen - und das zeitnah.
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