"Haben das zur Kenntnis zu nehmen"
TSV 1860: Reisinger-Störfeuer - Gorenzel mit Ansage an Löwen-Bosse
24. Januar 2020, 18:44 Uhr aktualisiert am 24. Januar 2020, 18:44 Uhr
"Wir haben das zur Kenntnis zu nehmen." Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel beschwört die Einheit der Löwen.
München - Was hat Robert Reisinger nur geritten, so kurz vor dem Duell mit Eintracht Braunschweig am Sonntag solche Aussagen rauszuhauen? Der Präsident des TSV 1860 stellte beim Löwen-Stammtisch im Landtag in seiner Erzähllaune falsche Behauptungen über eine frühere Kontaktaufnahme zu Trainer Michael Köllner auf. Zwei Tage später entschuldigte er sich prompt und ist für weitere Stellungnahmen nicht zu erreichen. Vereinsintern führte Reisingers Auftritt nach AZ-Informationen zu hitzigen Diskussionen. Köllner und Geschäftsführer Günther Gorenzel blieb es vorbehalten, sich am Freitag zum präsidialen Störfeuer zu äußern.
Ihre vielsagenden Worte ließen durchblicken, was von den Parolen des Oberlöwen zu halten ist. "Der Präsident hat das Recht zu sagen, was er sagen will. Wir haben das zur Kenntnis zu nehmen, werden es aber nicht kommentieren", sagte Gorenzel: "Wenn du im Profifußball und bei 1860 arbeitest, musst Du immer damit rechnen, dass sich verschiedene Personen zum Sport und dem Geschehen im Verein äußern."
Mit einem flammenden Appell an alle Beteiligten forderte er so ziemlich das Gegenteil dessen, was Reisingers irritierende Aussagen - und andererseits auch Saki Stimoniaris mit seinem harschen Konter - bewirkt hatten: "Wir wollen uns alle sportlich nach oben orientieren. Dazu gehören aus meiner Sicht zwei Voraussetzungen", stellte Gorenzel klar: "Erstens: Wir müssen den Fokus auf den Sport legen. Meine Aufgabe als Letztverantwortlicher im Sport ist es, diese Konzentration immer wieder einzufordern und zu schärfen."
Günther Gorenzel: Der Zusammenhalt ist entscheidend
Der zweite Faktor seien "starke Partner", zu denen er sowohl Investor Hasan Ismaik als auch Hauptsponsor "die Bayerische", Vizepräsident Hans Sitzberger sowie weitere "Sponsoren und Gönner" zählte. Innerhalb der Mannschaft und des Trainerteams seien Verlässlichkeit und Zusammenhalt entscheidend. Attribute, die man sich bei 1860 auch von den zerstrittenen Gesellschaftern wünschen würde.
Köllner verwies darauf, dass seine Mannschaft "ein gutes Innenleben" brauche und sich beim TSV "alle für die Mannschaft und den Verein engagieren" müssten. Auch, wenn es weder Gorenzel noch Köllner explizit erwähnten, könnte die Botschaft klarer kaum sein: Der Auftritt des Vereinsoberhaupts war alles andere, nur nicht dem Erfolg und dem vereinsinternen Frieden dienlich.