Security musste eingreifen

TSV 1860: Thomas Schummer - Wie es zu den Pöbeleien gegen den Reisinger-Gegner kam


Bei der Mitgliederversammlung des TSV 1860 kam es am Sonntag zu einem unschönen Zwischenfall.

Bei der Mitgliederversammlung des TSV 1860 kam es am Sonntag zu einem unschönen Zwischenfall.

Von Bernhard Lackner

Es war der wohl hitzigste Moment auf der Mitgliederversammlung des TSV 1860: Während einer kritischen Wortmeldung in Richtung Robert Reisinger wurde Löwen-Mitglied Thomas Schummer von anderen Anwesenden angegangen - nun stellt sich auch Hasan Ismaik hinter den Sechzig-Fan.

München - "Sie sind kein Brückenbauer, sondern ein Spalter!" Es waren harte Worte, die Dr. Thomas Schummer während seiner Wortmeldung bei der Mitgliederversammlung des TSV 1860 am Sonntag wählte. Adressiert waren diese an Präsident Robert Reisinger. Bei einem großen Teil der Löwen-Anhänger kamen diese Worte überhaupt nicht gut an.

TSV 1860: Mitglied Schummer von Fans angegangen

Einige Sechzig-Fans bepöbelten und beschimpften Schummer, dem sich in diesem hitzigen Moment zwei Sicherheitsmitarbeiter zur Seite stellten. Selbst der so scharf kritisierte Reisinger sah sich genötigt, die Fans zu beruhigen. "Bei über 1.500 Leuten in der Halle hast du leider nicht alle im Griff. Wir haben vor uns während der Veranstaltung und selbst in der Diskussion mit Herrn Schummer um Ruhe und einen respektvollen Umgang gebeten", erklärte Reisinger auf Nachfrage der AZ. Das Löwen-Mitglied verließ nach den Pöbeleien den Innenraum des Zenith, wo die Mitgliederversammlung abgehalten wurde.

Weiter Präsident des TSV 1860: Robert Reisinger

Weiter Präsident des TSV 1860: Robert Reisinger

Schon im Vorfeld der Versammlung sorgte Reisinger-Gegner Schummer für kontroverse Diskussionen unter den Fans. In einem Rundbrief an alle Mitglieder machte er Stimmung gegen den Löwen-Präsidenten und kündigte an, sämtliche "auf der Mitgliederversammlung am 30.6.19 gefassten Beschlüsse aller durchgeführten Wahlen zeitnah gerichtlich prüfen zu lassen". In der Facebook-Gruppe "Rettet die Löwen" mobilisierte er außerdem Löwen-Mitglieder, die mit dem Kurs des Präsidenten nicht einverstanden sind.

Schummer erhält Rückendeckung von Ismaik

Investor Hasan Ismaik - entschiedener Gegner von Reisinger - sah sich nach dem Vorfall dazu genötigt, sich zu Wort zu melden. Er wolle sich bei "Herrn Schummer für seine aufopfernde und couragierte Rolle in den letzten Wochen zum Wohle des TSV 1860" bedanken, schrieb Ismaik auf Facebook. "Genau solche Menschen braucht dieser Verein, die sich nicht von einer Untergrundbewegung einfangen lassen. Ich bedauere es sehr, dass Herr Schummer aus Angst vor körperlichen Übergriffen die Mitgliederversammlung vorzeitig verlassen musste. Für den TSV 1860 ist dieser Vorfall eine Schande", schimpfte der Investor weiter.

Die Bemühungen Schummers sollten am Ende erfolglos sein: Reisinger wurde mit 64 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Ob Schummer an der Wahl teilnahm oder die Mitgliederversammlung nach dem Zwischenfall komplett verließ, ist nicht bekannt.

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Lesen Sie dazu den AZ-Kommentar: Reisingers Wahl ist auch ein Misstrauensvotum