Vorschlag mit Aufstockung auf 40 Teams
TSV 1860: Zweigleisige 3. Liga? Gorenzel mit klarem Statement
18. April 2020, 12:41 Uhr aktualisiert am 18. April 2020, 12:41 Uhr
Ein ungewöhnlicher Vorschlag eines Regionalligisten sorgt in der 3. Liga für Diskussionen. Dieser sieht vor, dass die Liga in Zukunft zweigeteilt und insgesamt auf 40 Mannschaften aufgestockt wird. Günther Gorenzel vom TSV 1860 München hat dazu eine klare Meinung.
München - Wird die 3. Liga in Zukunft zweigleisig mit insgesamt 40 Teams? Dieser Vorschlag wurde zumindest von einem Regionalligisten an den DFB herangetragen, wie der Verband auf SID-Anfrage bestätigte. Die Idee sieht vor, dass die dritte Ebene des deutschen Fußballs ab der Saison 2020/2021 in eine 3. Liga Nord und eine 3. Liga Süd mit je 20 Teams unterteilt wird.
Günther Gorenzel, Geschäftsführer des TSV 1860, lehnt diesen Vorschlag ab. "Eine Aufstockung der 3. Liga auf 40 Vereine würde zu einer Vermischung von Profi- und Amateurfußball führen und kann demnach nicht unser Ziel sein”, sagte Gorenzel dem "Münchner Merkur”.
Zweigleisige 3. Liga: Mehr Teams, mehr TV-Einnahmen
Hintergrund des Konzepts: Durch mehr Mannschaften und Spiele erhielten die Klubs mehr Einnahmen aus TV-Verträgen, um die wirtschaftlichen Folgen der Virus-Pandemie auszugleichen. Aktuell herrscht Uneinigkeit darüber, ob die Saison in der 3. Liga abgebrochen oder mit Geisterspielen fortgeführt werden soll. Laut DFB hätten sich die Drittligisten aber geschlossen gegen eine zweigleisige Liga ausgesprochen.
Auch der ehemalige Löwen-Kapitän Manfred Schwabl, heute Präsident der SpVgg Unterhaching hält von der Idee nichts: "Das würde die finanziellen Probleme nur noch weiter verschärfen. Wenn das Geld schon für 20 Vereine nicht ausreicht, wird es für 40 auch nicht langen. Dazu brauche ich doch keinen Taschenrechner", meinte Schwabl bei "Goal.com". Mit der Zweigleisigkeit würde die 3. Liga "in die nächste Katastrophe schlittern".
Schwabl will stärkere Nachwuchsförderung
Schwabl spricht sich stattdessen für eine Aufstockung des Nachwuchsfördertopfs von drei auf 30 Millionen aus. Wie viel jeder Verein aus diesem Topf bekommt, soll sich nach Vorstellung des Ex-Sechzgers nach den Einsatzminuten der deutschen Spielern zwischen 17 und 21 Jahren richten. In der Hinrunde der laufenden Drittliga-Saison lag der Anteil dieser Minuten bei acht Prozent.
"Alles unter 30 bis 40 Prozent darf eigentlich nicht sein. Wenn jetzt kein Umdenken stattfindet, wann denn dann?", fragte Schwabl.
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