Mittwoch wird entschieden

Umbau des Grünwalder Stadions: Stadtrats-Mehrheit steht


Viel los vor dem Spiel, so hat das in Giesing Tradition: Blick von der Grünwalder Straße Richtung Stadion vor dem Stadt-Derby im Jahr 1965.

Viel los vor dem Spiel, so hat das in Giesing Tradition: Blick von der Grünwalder Straße Richtung Stadion vor dem Stadt-Derby im Jahr 1965.

Von André Wagner

Am Mittwoch entscheidet sich die Zukunft des Grünwalder Stadions. Wie sich die Parteien im Rathaus zum Umbau positionieren wollen.

Untergiesing - Das Grünwalder Stadion wird umfangreich saniert, die Haupttribüne wird neu gebaut, die Osttribüne aufgestockt, West und Ost kriegen ein Dach und auf der Stehhalle wird ein Business Club mit Logen entstehen. Am Freitag hatte OB Dieter Reiter seinen 30-Millionen-Plan für das Sechzgerstadion präsentiert. Am Montag berieten sich die Stadtrats-Fraktionen, wie sie mit dem Thema umgehen sollen. Und eine AZ-Umfrage zeigt: Die Mehrheit steht! Mittwoch wird der Stadtrat sich dem OB anschließen.

"Wir werden zustimmen", sagte CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl. "Das Sechzgerstadion ist ein Wahrzeichen Giesings und der Stadt." Er hoffe, dass sich die Lärmkonflikte mit der Nachbarschaft durch die neuen Dächer "minimieren lassen".


Ganz überdacht und mit neuer, langer Haupttribüne: So soll es werden. (Zum Vergrößern auf das Bild klicken. Foto: Referat für Bildung und Sport)

"Sechzig gehört nach Giesing"

Auch die Grünen sind dabei. "Wir werden die Vorlage mittragen", sagte Stadtrat Sebastian Weisenburger. Er will ergänzend beantragen, dass die Verwaltung wegen der von 15.000 auf 18.060 erhöhten Kapazität ein Verkehrskonzept entwickelt. "Sechzig gehört nach Giesing", sagte er. Der Plan sei "ein fairer Kompromiss". Einzig die kleine FDP ist noch nicht ganz überzeugt, würde die Diskussion gerne nochmal vertagen.

Andere kleinere Stadtrats-Gruppen werden der Vorlage zustimmen. "Wir wollen ein zweitligataugliches Grünwalder Stadion, so wie es Tradition hat", sagte Bayernpartei-Stadtrat Mario Schmidbauer. Er würde gerne ergänzend nochmal prüfen lassen, ob nicht doch auch 23.000 Fans möglich sind. Reiter hatte bedauert, dass bei 18.060 Schluss ist, dass aber mit Bedenken der Lokalbaukommission begründet, die ansonsten den Bestandsschutz gefährdet sähe. Dass 1860-Investor Hasan Ismaik gerne noch über einen Neubau an einem anderen Standort in der Stadt sprechen würde, hält übrigens keiner für eine ernste Alternative.

Kontroverse Debatten ums Olympiastadion?

Selbstverständlich wird auch Reiters SPD zustimmen, die auf die Erneuerung des Stadions gedrängt hatte. "Das ist ein Ergebnis, mit dem die Stadt längerfristig planen kann", sagte die sportpolitische SPD-Sprecherin (und 1860-Verwaltungsrätin) Verena Dietl. Sie betonte, dass die Stadt so mehreren Vereinen - nämlich auch Türkgücü und den kleinen Bayern- eine Heimat bieten könne und zugleich durch die Überdachung ein Signal an die Anwohner sende, dass die Stadt sie schützen will.

Kontroversere Debatten dürfte es im Stadtrat eher zum Olympiastadion geben, für das eine Variante untersucht werden soll, in der ein Fußball-Feld über die heutige Laufbahn nahe an die Haupttribüne und die überdachten Plätze verlegt werden soll - die Gegentribüne würde nicht mehr benützt. Die Grünen fürchten, dass andere Sportarten damit aus dem Stadion verbannt werden.

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