Spätes 1:0 in Nürnberg
Andreas Albers köpft den SSV Jahn ins Derby-Glück
27. Januar 2021, 23:25 Uhr aktualisiert am 27. Januar 2021, 23:25 Uhr
Der SSV Jahn Regensburg ist mit einem Auswärtssieg in die Rückrunde der 2. Bundesliga gestartet und hat damit einen wichtigen Schritt in Richtung des erneuten Klassenerhalts gemacht, der 1. FC Nürnberg hingegen bleibt seit fünf Spielen sieglos.
Am Mittwochabend setzten sich die Regensburger durch einen späten Treffer von Stürmer Andreas Albers mit 1:0 (0:0) im Derby beim 1. FC Nürnberg durch. Der Jahn verdiente sich den Erfolg durch einen couragierten Auswärtsauftritt, hatte aber bei einem FCN-Freistoß ans Lattenkreuz auch das nötige Matchglück.
"Es war hart umkämpft, sehr ausgeglichen von der ersten bis zur letzten Minute. Wir haben richtig gut verteidigt und versucht, nach Balleroberung schnell in die Spitze zu spielen", sagte Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic nach der Partie "Am Ende hatten wir auch dieses Matchglück, das wir die letzten Wochen ein bisschen vermisst haben."
Durch den Sieg überholen die Regensburger den bislang punktgleichen Club in der Zweitligatabelle und auch der Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz ist damit auf vorerst sieben Zähler angewachsen. Bei einem Sieg oder Remis des FC St. Pauli am Donnerstagabend gegen den VfL Bochum würde sich dieser aber auf sechs Punkte verkleinern. Beim 1. FC Nürnberg dagegen vergrößern sich die Abstiegssorgen, er liegt nur noch vier Punkte vor St. Pauli.
Nachreiner kehrt zurück
Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic baute sein Team im Vergleich zum 0:2 auf St. Pauli auf vier Positionen um. Niederbayer Sebastian Nachreiner kehrte für Scott Kennedy in die Innenverteidigung zurück. In der zuletzt etwas müde wirkenden Offensive tauschte der Trainer gleich dreimal: Albion Vrenezi, Sebastian Stolze (krank) und Kaan Caliskaner rotierten raus, dafür begannen Aaron Opoku, Andreas Albers und André Becker, der sein Startelfdebüt für den SSV Jahn gab. Selimbegovic hatte bereits im Vorfeld der Partie angekündigt, aufgrund des eng getakteten Terminkalenders und der ersten von zwei aufeinander folgenden Englischen Wochen die Belastung steuern zu müssen.
Und die Umstellungen zeigten Wirkung. "Wir müssen mutig sein", hatte Selimbegovic vor der Partie ausgegeben. Und der Jahn machte in den ersten 45 Minuten ein gutes Auswärtsspiel und war die aktivere Mannschaft. Bei leichtem Schneefall im Max-Morlock-Stadion hatten André Becker (11.) und Aaron Opoku (23.) nach einer Abtastphase die ersten Möglichkeiten, wurden aber in beiden Situationen gerade noch geblockt.
Nachdem Nürnbergs Lukas Mühl einen Kopfball gefährlich aufs Jahn-Tor gebracht hatte (24.), Alexander Meyer aber gut parierte, lag der Ball nach 28 Minuten im Nürnberger Tor. Nach einem Standard hatte Jan Elvedi den Ball weitergeleitet und Andreas Albers ihn über die Linie gedrückt - Letzterer stand aber knapp im Abseits. Nachdem auch Max Besuschkows Distanzversuch abgeblockt worden war (36.), hatte Albers in der 41. Minute die beste Chance der ersten Halbzeit. Nach einer Kopfballverlängerung von Becker zog er mit links ab - der Ball ging aber ganz knapp am linken Pfosten vorbei.
Nürnberg nach 2:5 verunsichert
Den Nürnbergern war nach der zuletzt deutlichen 2:5-Klatsche gegen Hannover die Verunsicherung anzumerken, sie agierten sehr vorsichtig. Nach erst 50 Minuten brachte der neunmalige deutsche Meister durch Nikola Dovedan aus spitzem Winkel den ersten Schuss aufs Jahn-Tor. In der 62. Minute wurde es dann allerdings richtig gefährlich für das Regensburger Gehäuse: Johannes Geis setzte einen direkten Freistoß ans Lattenkreuz. Für den Jahn hatte Andreas Albers in der 71. Minute noch eine Großchance, als er ein Zuspiel des eingewechselten Albion Vrenezi mit der Brust annahm, den Ball aufs Tor brachte und sich Christian Mathenia im FCN-Tor mächtig strecken musste.
In der Schlussphase war es dann aber so weit und der SSV Jahn jubelte doch noch: Albion Vrenezi flankte in den Strafraum und Andreas Albers köpfte Regensburg mit seinem sechsten Saisontreffer - dem ersten seit dem zehnten Spieltag - ins Derby-Glück. In der Nachspielzeit hob Vrenezi den Ball noch einmal knapp über das Nürnberger Tor - und dann war Schluss. So jubelte der Jahn über einen - aufgrund des späten Treffers - glücklichen, aber nicht unverdienten Auswärtserfolg im Frankenland.