2. Bundesliga

Derby in Ingolstadt: Holt der Jahn seine ersten Punkte?


Zusammen auch in der Liga jubeln, will Jahn-Trainer Achim Beierlorzer mit seinem Team (hier Verteidiger Asger Sörensen).

Zusammen auch in der Liga jubeln, will Jahn-Trainer Achim Beierlorzer mit seinem Team (hier Verteidiger Asger Sörensen).

Von Bastian Häns

Der SSV Jahn Regensburg will gegen schwach gestartete Ingolstädter seine ersten Punkte der Saison einfahren. Das Duell zweier punktloser Mannschaften verspricht Spannung.

Nach dem 3:1-Erfolg im Pokal gegen den SV Darmstadt will der SSV Jahn nun auch in der Liga ein Erfolgserlebnis feiern. Nach null Punkten aus zwei Spielen wäre das auch dringend nötig, will Regensburg nicht von Beginn der Saison an im Tabellenkeller feststecken. "Dass es in der Liga kein Selbtläufer wird, war uns klar. Wir hatten immer schon als einziges Ziel den Klassenerhalt", sagte Jahn-Trainer Achim Beierlorzer. Seine Mannschaft verbessere sich von Spiel zu Spiel. Mit dem Sieg im Pokal habe die Mannschaft gemerkt, dass das System funktioniere.

Ein leichtes Unterfangen wird die Partie am Sonntag gegen Ingolstadt jedoch sicher nicht. Auswärts beim Bundesliga-Absteiger und Aufstiegsfavoriten FC Ingolstadt 04. Die Oberbayern stehen selbst sehr unter Druck. Auch sie haben noch keinen Punkt auf ihrem Konto und sind bis jetzt stark hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben.

Veränderte Spielweise bei Ingolstadt

Der FC Ingolstadt hat sein Spiel seit dem Abstieg aus der Bundesliga sehr verändert. In der höchsten deutschen Spielklasse hatte sie als Außenseiter sehr defensiv agiert. In der 2. Liga, in welcher die Ingolstädter als Favorit gehandelt werden, müssen die "Schanzer" selbst das Spiel aufziehen. "Sie versuchen immer wieder den hohen Ball auf ihre Stürmer zu spielen, haben ihr Spiel aber noch nicht gefunden und sind noch nicht in der Spur. Das ist unsere Chance", sagte Jahn-Coach Beierlorzer. Der Jahn will, wie schon in den ersten beiden Spielen, sein eigenes Spiel durchziehen. "Unser Ziel ist es drei Punkte zu holen, egal gegen welchen Gegner", so Beierlorzer.

Aufgrund der neuen Spielweise, 80-90 Prozent auf einen weiten Schlag zurückgreifen werde im Spiel wohl hauptsächlich der zweite Ball wichtig, sagte der Jahn-Trainer. "Es wird ein Spiel um den zweiten Ball, wenn wir den gewinnen, können wir Ingolstadt bespielen und uns Chancen erarbeiten", fügte er hinzu.

Auf dem Papier wirkt das Spiel wie David gegen Goliath. Der Bundesliga-Absteiger aus Ingolstadt, das Team mit dem wohl höchsten Marktwert der Liga, trifft auf den Aufsteiger Jahn, welcher den geringsten Marktwert der Liga aufweist. Beierlorzer erwiderte darauf entschlossen: "Diese Zahlen sind trügerisch. Ich würde das nicht so interpretieren. Die Spieler haben einen Marktwert, nicht das Team. Durch unser Mannschaftsgefüge sind wir viel mehr wert als irgendwelche Einzelspieler." Zwar habe der Jahn großen Respekt, da Ingolstadt über echte Top-Spieler verfügt, jedoch sehe es der Verein als ein Spiel auf Augenhöhe an, da manche Automatismen bei den "Schanzern" noch nicht greifen.

Kein Risiko eingehen - Knolls Einsatz fraglich

Personell gibt es kaum Veränderungen im Vergleich zu den letzten Spielen. Der Einsatz von Verteidiger Marvin Knoll ist fraglich. Der Verteidiger hatte im Spiel gegen Darmstadt einen Schlag in den Hüftbereich bekommen. Man wolle nichts riskieren, sagte Beierlorzer, zumal er mit Benedikt Gimber auch einen starken Ersatz in der Hinterhand habe, der sich hervorragend in die Mannschaft integriert hat. Markus Palionis hat unter der Woche wieder individuell trainiert. Er habe jedoch Probleme mit dem Hüftbeuger und könne noch keine langen Bälle spielen. Er wird erst nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Angesichts des sich schließenden Transferfenster will der SSV Jahn Regensburg noch einmal aktiv werden. Verstärkung sucht der Verein noch auf der Position des Stürmers. Der Jahn wolle noch einen Ersatz für den zu 1860 München gewechselten Markus Ziereis. Außerdem besteht der Wunsch nach einem offensiven Außenspieler. Es gab schon intensive Gespräche mit Kandidaten, fix ist aber noch nichts.

Nach dem Spiel am Sonntag wird dann auch noch die zweite Runde im DFB-Pokal ausgelost. Mit gespanntem Auge erwarten die Regensburger ihren zweiten Gegner. Beierlorzer sagte, dass noch kein Team-Event bei der Übertragung geplant sei, die Mannschaft werde die Übertragung jedoch sicher zusammen ansehen. Er hat keinen Wunschgegner und warnt, den Fokus für Ingolstadt nicht zu verlieren: "Ich freue mich natürlich auf die zweite Runde, jedoch will ich erst das Spiel in Ingolstadt erfolgreich hinter mich bringen. Mein einziger Wunsch wäre ein Heimspiel mit unseren überragenden Fans im Rücken."