SSV Jahn Regensburg
Heiko Herrlich und die Frage nach den "Topspiel-Allesgebern"
21. Oktober 2016, 15:30 Uhr aktualisiert am 21. Oktober 2016, 15:30 Uhr
Nach dem guten Spiel und der knappen Niederlage gegen den MSV Duisburg geht es für den SSV Jahn Regensburg zum Tabellenschlusslicht Mainz 05 II. Trainer Heiko Herrlich warnt seine Spieler vor einer zu laschen Einstellung.
Wenn der SSV Jahn Regensburg am Sonntag bei der zweiten Mannschaft von Bundesligist Mainz 05 spielt, dann begibt sich Jahn-Trainer Heiko Herrlich auf die Suche. Er sucht nach den "Topspiel-Allesgebern" in seiner Mannschaft und hofft. Also diejenigen Spieler, die vergangene Woche im Spitzenspiel gegen den MSV Duisburg das Maximum abgerufen haben, dazu gegen das Tabellen-Schlusslicht Mainz aber nicht bereit sind. "Wenn wir wenige solcher Spieler haben, dann haben wir gute Chancen, Punkte mitzunehmen. Haben wir dagegen viele, dann werden wir Probleme haben", verdeutlichte Herrlich zwei Tage vor der Partie.
Der ehemalige Profi warnte: "Viel Lob macht müde, schlapp und faul." Und viel Lob gab es für die starke Leistung gegen den Tabellenführer Duisburg, der in Regensburg nach einem späten Treffer nur knapp mit 2:1 die Punkte entführen konnte. Eine ähnliche Situation hatte der Jahn diese Saison bereits nach dem tollen Pokalspiel gegen Hertha BSC, als man zwar verlor, dem Bundesligisten aber alles abverlangte. Danach gab es viel Lob und es folgte der Einbruch. "Mal sehen, ob wir daraus gelernt haben", sagte Herrlich.
Um den Schlendrian nicht aufkommen zu lassen, hat Herrlich in der zurückliegenden Trainingswoche vor allem viele Zweikämpfe und kleine Spielformen trainieren lassen. Er wollte sehen, welcher seiner Spieler "kämpfen und unbedingt gewinnen" will. Dabei haben ihn die Stammspieler offenbar überzeugt, denn Herrlich deutete bereits an, dass die Startelf in Mainz nahezu identisch sein wird mit der gegen Duisburg. Hinten links könne vielleicht Alexander Nandzik wieder für Marcel Hofrath zum Einsatz kommen. Bevor Herrlich sich dabei aber festlegt, wolle er aber noch die letzten Einheiten abwarten.
Dass die Mannschaft das Maximale aus sich herausholt, wird am Sonntag wichtig sein, denn die Regensburger könnten drei Zähler gut gebrauchen. Die Liga ist sehr eng, zwischen Platz zwei und 16 ist für den Jahn nach dem Spieltag alles möglich. "Noch können wir die Wurst riechen", behalf sich Herrlich mit einem bildlichen Vergleich und meinte mit der Wurst die vorderen Plätze. "Sollte das am Sonntag schief gehen, können wir sie nicht mehr riechen, sondern nur noch sehen."
"Es wird eine spannende Aufgabe", ist sich Heiko Herrlich sicher. Dem Jahn-Trainer stehen vor dem Mainz-Spiel auch die beiden Langzeitverletzten Thomas Paulus und Sebastian Nachreiner, der vergangene Woche in der U21 Spielpraxis sammelte, wieder zur Verfügung. Einer von beiden wird auch im Kader dabei sein und bei einem Einsatz versuchen zu zeigen, dass er kein "Topspiel-Allesgeber" ist.