SSV Jahn Regensburg
Mit Teamgeist und Moral zum Klassenerhalt
5. April 2017, 15:24 Uhr aktualisiert am 5. April 2017, 15:24 Uhr
Bereits sieben Spieltage vor Saisonende hat Jahn Regensburg sein Saisonziel erreicht. Ab sofort hat die Mannschaft nur noch "positiven Druck", wie Trainer Heiko Herrlich sagt.
Wenn nichts Außergewöhnliches mehr passiert, dann hat der SSV Jahn Regensburg am Dienstagabend den Klassenerhalt in der 3. Liga perfekt gemacht. Mit dem 2:1-Heimerfolg gegen die U23 von Mainz 05 steht die Mannschaft von Heiko Herrlich nun bei 47 Zählern und hat damit die berühmte 45-Punkte-Grenze überschritten. "Wir freuen uns riesig, dass wir zu diesem relativ frühen Zeitpunkt diese Marke bereits geknackt haben. Das spricht für die Mannschaft, sie hat bewiesen, dass sie stark genug für die 3. Liga ist", sagte Herrlich am Dienstagabend.
Gegen Tabellenschlusslicht Mainz waren die Regensburger klarer Favorit und wurden ihrer Rolle gerecht. Auf den frühen Führungstreffer der Gäste durch Aaron Seydel (21.) antwortete Ali Odabas nach einem Eckball nur zwei Minuten später mit dem Ausgleich. Erik Thommy sorgte noch in der ersten Halbzeit für die Jahn-Führung (35.), die bis zum Ende halten sollte.
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"Der Sieg geht völlig in Ordnung, mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein", sagte der Siegtorschütze nach der Partie. Wieder einmal zeigte die Jahnelf in diesem Spiel ihren Charakter, punktete allein in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal nach Rückstand (drei Siege, drei Unentschieden). "Wir haben einen guten Teamgeist und eine gute Moral in der Mannschaft", erklärt sich Thommy die Nehmerqualitäten des Teams. "Da läuft der eine für den anderen und dafür wird man am Ende belohnt."
Kein Selbstmitleid
Hoch zu bewerten ist die Leistung des Teams auch aufgrund der personellen Situation. Auf neun verletzte Spieler plus den rotgesperrten Marcel Hofrath musste Herrlich am Dienstag verzichten. Gerade in einer Englischen Woche eine schwierige Situation. Jammern hört man den Trainer deswegen nicht. Selbstmitleid bringe die Mannschaft nicht weiter, sagte er und nahm ihr damit bereits ein Alibi. Es müssten dann eben die anderen Spieler richten. So wie Kevin Hoffmann, der gegen Mainz im zentralen Mittelfeld sein Startelfdebüt gegeben hat. Es sei "schon sehr anstrengend", sagte Thommy mit dem Blick auf drei Spiele binnen acht Tagen, ließ aber gleich die Kämpfernatur durchblicken: "Wir werden jetzt gut regenerieren und dann in Magdeburg wieder alles raushauen."
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Magedeburg ist ein gutes Stichwort. Der nächste Gegner des Jahn liegt aktuell auf Rang zwei, vier Punkte vor dem Jahn. Nachdem der Klassenerhalt nun praktisch fix ist, könnte sich der Jahn ja nach oben orientieren. "Aber wir tun gut daran, auf dem Boden zu bleiben", bremst Herrlich sofort zu hohe Erwartungen. Das nächste Ziel sei, in der Rückrunde die 27 Punkte aus der Vorrunde zu wiederholen, sagten Herrlich und Thommy nach der Partie unisono. Aktuell liegt der Jahn bei 20, es fehlen also noch sieben. Seine Mannschaft habe jetzt "einen positiven Druck", erklärte Herrlich. Ob es am Ende für oben reicht? "Wir werden freiwillig natürlich keine Punkte hergeben", gibt sich Thommy kämpferisch.
In Magdeburg erwartet die Jahnelf neben einem Top-Team auch gute Kulisse. Eine Situation, mit der Regensburg in dieser Saison meist gut umgehen konnte. So gelangen Siege vor 7.500 Zuschauern in Osnabrück und vor 9.000 Zuschauern in Chemnitz sowie zuletzt ein Remis bei Tabellenführer Duisburg vor über 12.000 Fans. "Wir fahren nach Magdeburg und wollen die Großen ein wenig ärgern", sagt Thommy. Und sein Trainer ergänzt: "Unser Ziel muss sein, dass wir etwas mitnehmen, am liebsten drei Punkte."