SSV Jahn Regensburg

Zeit des Wartens zu Ende: Sebastian Freis nutzt seine Chance


Hat seinen Startelf-Einsatz mit einer guten Leistung gerechtfertigt: Sebastian Freis.

Hat seinen Startelf-Einsatz mit einer guten Leistung gerechtfertigt: Sebastian Freis.

Von der Tribüne in die Startelf: Sebastian Freis kam am Sonntag zu seinem ersten Saisoneinsatz für den SSV Jahn Regensburg und hat seine Chance genutzt.

Sebastian Freis hat im Laufe seiner Fußballerkarriere schon eine Menge erlebt. 164 Spiele hat er in der 1. Bundesliga absolviert, bis zum vergangenen Wochenende stand er 145 Mal in der 2. Bundesliga auf dem Platz. Und dennoch war der 33-Jährige für das Spiel am Sonntag mit dem SSV Jahn Regensburg gegen Holstein Kiel ganz besonders zu begeistern. Denn der Offensivspieler durfte für die Regensburger von Beginn an ran - erst zum zweiten Mal seit seinem Wechsel im Sommer 2017. Es war sein erster Einsatz in dieser Saison.

Es habe sich in der Woche ein bisschen abgezeichnet, erzählte Freis im Anschluss an das Spiel. Am Freitag, zwei Tage vor der Partie, sagte ihm Trainer Achim Beierlorzer bereits, dass er sich gedanklich auf einen Einsatz vorbereiten solle. "Ich habe mich riesig darauf gefreut", sagte Freis. "Ich musste lange auf diese Chance warten und habe einfach versucht, alles rauszuhauen."

Nach dem torlosen Remis gegen Holstein Kiel kann man festhalten: Freis hat seine Chance genutzt! Der Routinier belebte die Regensburger Offensive und hatte einige gute Aktionen. "Sebastian hat ein sehr gutes Spiel gemacht", attestierte ihm auch Coach Beierlorzer. "Nach so langer Zeit, in der ich nicht in der Startelf war, war es okay", befand Freis selbst. Als Offensivspieler würde man sich allerdings auch gerne belohnen, meinte er.

Von der Tribüne in die Startelf

Für Freis war das vergangene Jahr nicht einfach. Er kam im vergangenen Sommer aus Fürth nach Regensburg und bringt im Regensburger Kader mit Abstand die meiste höherklassige Erfahrung mit. Dennoch spielte der gebürtige Karlsruher sportlich keine große Rolle. Auf nur fünf Einsätze kam Freis vergangene Zweitliga-Saison, stand insgesamt nur 83 Minuten auf dem Platz. Auch in dieser Saison spielte er bis Sonntag keine Minute, war in den ersten beiden Ligaspielen nicht einmal im Kader. Nun gelang quasi der Sprung von der Tribüne direkt in die Startelf.

Dass die Zeit für ihn nicht einfach war, daraus macht Freis keinen Hehl. Es hätten auch einige Gespräche stattgefunden. "Als Spieler sieht man es logischerweise immer ein bisschen anders als der Trainer, wenn man nicht spielt. Man brennt einfach darauf zu spielen. Da lagen die Meinungen ein bisschen auseinander", sagte Freis offen. Dennoch gebe es in diesen Phasen nur eine Möglichkeit: "Man kann nur versuchen, sich weiter anzubieten."

Freis' Umgang mit der Situation? "Sensationell"

Das hat Freis getan und sich voll in die Mannschaft eingebracht, wie Kapitän Marco Grüttner bestätigt: "Es ist sensationell, wie er mit der Situation umgeht. Sebastian ist überhaupt keiner, der irgendwie Stunk macht. Er haut immer alles raus und ist ein enorm wichtiger Spieler für uns, auch wegen seiner Erfahrung."

Diese Erfahrung hat Freis auch im vergangenen Jahr geholfen. "Mit Erfahrung weiß man eher, wie man mit einer solchen Situation umgehen muss", sagte er. "Ich habe versucht, es zu jeder Zeit professionell zu nehmen, mich anzubieten, Gas zu geben und die Jungs anderweitig zu unterstützen. Das gehört einfach dazu."

Die Aufstellung von Freis kam für viele auf den ersten Blick überraschend. Die Gründe sind laut Trainer Beierlorzer aber sehr simpel: "Er hat es sich sportlich einfach verdient. Wir trainieren jede Woche ganz hart und jeder hat die Chance, sich zu positionieren. Das hat Sebastian getan. Es freut mich außerordentlich, dass er gezeigt hat, was in ihm steckt."