Neu beim SSV Jahn

Sargis Adamyan bringt Torgefahr nach Regensburg


Sargis Adamyan (links) soll beim SSV Jahn für Tore sorgen.

Sargis Adamyan (links) soll beim SSV Jahn für Tore sorgen.

Sargis Adamyan wagt den Sprung um zwei Ligen nach oben. Aus der Regionalliga wechselt der Offensivspieler zu Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg. Hier soll er für Tore sorgen.

"Kreativ und torgefährlich" - so beschreibt sich Sargis Adamyan selbst. Der 24-Jährige ist eines der neuen Gesichter beim Zweitliga-Aufsteiger Jahn Regensburg. Adamyan kommt aus der Regionalliga vom TSV Steinbach zum Jahn. Mit seinen Toren will der Offensivspieler zum Klassenerhalt der Oberpfälzer beitragen.

Im ersten Testspiel gegen die zweite Mannschaft des FC Augsburg (2:0) demonstrierte er mit einem Treffer gleich seine Torgefahr. "Sargis ist ein brandgefährlicher Stürmer, das hat er im Training und in den Spielen bereits gezeigt", lobt sein neuer Trainer Achim Beierlorzer. Dieser weiß natürlich, dass der Sprung aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga kein kleiner ist, er traut ihn Adamyan aber auf jeden Fall zu: "Ich bin guter Dinge, dass er auch in der 2. Liga eine gute Rolle spielen kann."

Auch Adamyan selbst hat im Training "schon gemerkt, dass das Niveau höher ist als in der Regionalliga. Der Ball läuft schneller, die Männer sind enger dran und man muss schneller reagieren." Er traut sich aber auf jeden Fall zu, sich dem Niveau anzupassen und sich beim Jahn durchzusetzen.

Geboren wurde Adamyan in Armenien. Als er vier Jahre alt war, zog es die Familie nach Deutschland. Sein Vater war Schuhmacher und hatte eine eigene Fabrik. Als es nicht mehr so gut lief, versuchten sie einen Neuanfang. Dass er damals noch so jung war, kam Adamyan entgegen. "Dadurch ist mir die Integration sehr leicht gefallen", erzählt er. Ein Onkel lebt noch in Armenien, die Familie besitzt dort auch noch ein Haus und die Eltern fliegen noch öfter in die alte Heimat. "Ich selbst war das letzte Mal vor zwei, drei Jahren dort", berichtet Adamyan. Damals reiste er für die Nationalmannschaft in seine frühere Heimat. Ohnehin sagt er: "Ich selbst fühle mich als Deutscher."

Erfolg im Tischtennis - Spaß am Fußball

Das wohl beste Mittel für gute Integration ist der Sport. In Uckermünde, dem ersten Ort, an den die Familie in Deutschland lebte, begann Adamyan zunächst mit dem Tischtennis. Er war dabei sogar sehr erfolgreich und wurde einige Male Landesmeister in Mecklenburg-Vorpommern. Viel mehr gereizt hat ihn aber schon immer der Fußball. "Wir hatten einen Bolzplatz und da haben wir einfach den ganzen Tag gekickt", blickt er zurück.

Einem Verein schloss sich Adamyan aber erst relativ spät an. Als die Familie schon weiter nach Neubrandenburg gezogen war, sprach ihn bei einem Schulturnier ein Trainer an, ob er nicht einmal vorbeischauen möge. Adamyan schaute vorbei und spielte fortan für den FC Neubrandenburg. Zunächst in der C-Jugend-Landesliga, später für ein Jahr in der B-Junioren-Regionalliga.

Adamyan spielte gut und so wurde Hansa Rostock auf ihn aufmerksam und holte ihn ins Nachwuchsleistungszentrum. Ein Meilenstein in seiner Karriere. Vier Jahre trainierte er unter Roland Kroos, dem Vater von Nationalspieler Toni Kroos. "Wir waren 20 Fußballer in einem Haus, das hat super Spaß gemacht. Zu den meisten habe ich noch heute Kontakt. Und die Ausbildung war einfach top", sagt Adamyan.

Viele Tore für Hansa Rostock

Der Offensivspieler gehörte in seinem zweiten B-Jugendjahr und in seiner A-Jugend-Zeit stets zu Hansas besten Torjägern, erzielte zum Beispiel als jüngerer Jahrgang bei den A-Junioren 17 Treffer. Adamyan hatte nun das Ziel Profi fest vor Augen. Erst musste er sich jedoch zunächst mit Spielen in der zweiten Mannschaft zufrieden geben, ehe es gegen Preußen Münster zum Debüt in der 3. Liga kam. Es folgten sieben weitere Einsätze, dann wurde sein Vertrag nicht verlängert. Warum genau, das weiß auch Adamyan nicht, wie er sagt.

Folglich war er auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und fand diese bei der TSG Neustrelitz in der Regionalliga. "Ich habe schon rund ein Jahr gebraucht, um in der Liga anzukommen, aber dann war ich Leistungsträger", sagt Adamyan. Er wollte anschießend den nächsten Schritt machen und sah in Steinbach eine bessere Perspektive. Der Trainer dort war, genauso wie zuvor in Neustrelitz, Thomas Brdaric.

Mit 16 Treffern in der abgelaufenen Saison machte Adamyan wieder höherklassige Clubs auf sich aufmerksam - darunter auch der Jahn. Bereits im Frühjahr war er zu Gesprächen mit dem inzwischen ehemaligen Trainer Heiko Herrlich und Sportchef Christian Keller in Regensburg. Was er sah, gefiel ihm. "Ich war ehrlich gesagt positiv überrascht vom Jahn", sagt er.

Den Regensburger Aufstieg hat er "mit meinen Jungs" vor dem Fernseher verfolgt und dabei intensiv mitgefiebert. "Ich wollte unbedingt, dass der Jahn aufsteigt. Das ist eine große Chance für mich und die will ich unbedingt nutzen", verfolgt Adamyan ein klares Ziel.