"Unheimlich abgerotzt"
SSV Jahn erobert den "Betze"
16. Oktober 2022, 15:39 Uhr aktualisiert am 16. Oktober 2022, 18:01 Uhr
Mersad Selimbegovic klatschte seine Spieler glücklich ab. Der SSV Jahn Regensburg liefert nach vielen durchwachsenen Auswärtsspielen beim 1. FC Kaiserslautern eine erfolgreiche Partie ab.
Mit einem Doppelpack per Kopf hat Andreas Albers dem SSV Jahn Regensburg zum Befreiungsschlag in der 2. Fußball-Bundesliga verholfen. Der dänische Stürmer war am Sonntag beim 3:0 (1:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern von seinen Gegenspielern in der Luft nicht zu bezwingen uns sorgte fast im Alleingang für den vierten Saisonsieg.
Vor 33.060 Zuschauern war Albers nach Maßflanken von zunächst Lasse Günther und später Charalambos Makridis (8. und 57. Minute) erfolgreich. Mit seinem Treffer zum 3:0 sorgte der eingewechselte Prince Owusu (85.) nach Einsatz des Video-Referees dafür, dass einige Lautern-Fans vorzeitig das Stadion verließen.
Sieg des Jahn enorm wichtig
Die personell unveränderten Regensburger lieferten auf dem stimmungsvollen Betzenberg eine gelungene Generalprobe für das DFB-Pokal-Duell am Mittwoch gegen Zweitligarivale Fortuna Düsseldorf ab. In der Defensive stand der Jahn am Betzenberg weitgehend sicher und wusste auch spielerisch durchaus zu gefallen. Der Dreier in Kaiserslautern war für den Jahn ein enorm wichtiger, punkteten am Wochenende doch auch die Tabellennachbarn.
"Die haben das unheimlich abgerotzt runtergespielt", musste Kaiserslauterns Cheftrainer Dirk Schuster nach dem Spiel anerkennen. "Sie haben immer wieder Zeit von der Uhr genommen - was völlig legitim ist. Das war das richtige Mittel in diesem Spiel, um gewisse Szenen zu entschärfen." Auch seien die Regensburger "ein Stück willensstärker" gewesen.
Regensburgs Caliskaner mit Aluminium-Pech
Der Jahn gab von Beginn an richtig Gas. Eine verunglückte Abwehraktion von Lauterns Torwart Andreas Luthe landete vor den Füßen von Kaan Caliskaner (6.), der aber an der Latte scheiterte. Nach Albers Führungstreffer traf Caliskaner (11.) sogar ein zweites Mal nur das Aluminium.
"Ich glaube, dass wir schon lange nicht mehr so gut in ein Spiel gestartet sind", sagte Regensburgs Coach Mersad Selimbegovic hinterher. "Wir wollten unbedingt hoch pressen und gleich gute Aktionen haben. Um in diesem Stadion zu bestehen, musst du mutig sein. Wenn du dich nur ein bisschen versteckst, dann dauert es nicht lange, bis es klingelt."
SSV Jahn mit den besseren Chancen
Der 1. FC Kaiserslautern tat sich gegen die kompakte Jahn-Defensive schwer, die Regensburger hatten weiter die besseren Chancen. Caliskaner (46.) zwang Luthe mit seinem Kopfball wieder zu einer Parade. Auf der Gegenseite reagierte nach dem 2:0 für die Gäste auch Jahn-Schlussmann Dejan Stojanovic bei einem Kopfball von Terrence Boyd (73.) glänzend.