Vor dem Duell bei den Tigers
Dennis Endras: "Werde nicht vergessen, was Larry Mitchell für mich getan hat"
9. Dezember 2015, 12:00 Uhr aktualisiert am 9. Dezember 2015, 12:00 Uhr
Am Freitag sind die Adler Mannheim zu Gast bei den Straubing Tigers. Das Tor der Adler hütet Nationaltorwart Dennis Endras. Im Interview spricht der 30-Jährige über das zurückliegende Null-Punkte-Wochenende Mannheims, Tigers-Goalie Dustin Strahlmeier und seinen Förderer Larry Mitchell.
Herr Endras, hinter Ihnen liegt ein Null-Punkte-Wochenende. Wie ungewohnt fühlt sich das an nach dem Lauf, den sie zuvor hatten?
Dennis Endras: Das hat mit den Spielen zuvor eigentlich nichts zu tun. Man ist immer nur so stark wie in den letzten Spielen. Von daher sind wir natürlich nicht zufrieden mit dem Wochenende und wollen am Freitag in Straubing möglichst wieder gewinnen.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich die Adler mit einem tollen Lauf die Tabellenführung erkämpft. Was macht das Team auch dieses Jahr so stark?
Endras: Die Liga ist allgemein schon sehr ausgeglichen. Aber es stimmt, wir hatten zuletzt einen guten Lauf. Wir hatten auch einige Verletzte und haben noch kein Spiel in kompletter Besetzung gespielt. Aber der Kader ist sehr breit aufgestellt und ich denke, das ist auch unsere größte Stärke.
Wie groß ist die Gier nach dem Meistertitel letzte Saison, so etwas noch einmal zu erreichen?
Endras: Die ist größer als davor. Man weiß jetzt, was passiert, wenn man tatsächlich Meister wird, was in der Stadt los ist. Das will man natürlich wieder erleben. Deshalb hoffen wir, dass wir weiter gut spielen und in den Playoffs wieder so weit wie möglich kommen.
Die Adler sind sicher einer der Top-Favoriten auf den Titel. Wen haben Sie noch auf der Rechnung?
Endras: Ich denke, man muss alle Teams auf dem Zettel haben, die es unter die letzten acht schaffen. Die Liga ist sehr ausgeglichen und es wird gegen jede Mannschaft schwer werden, sich durchzusetzen.
Am Freitag geht es jetzt zunächst nach Straubing. Was erwarten Sie?
Endras: Es macht immer Spaß, in Straubing zu spielen. Die Stimmung in der Halle ist immer super. Es ist noch eine der wenigen echten Eisstadien, da wo es noch richtig nach Wurst riecht. Aber wir haben uns in den letzten Jahren in Straubing immer schwer getan, deshalb wird das wieder keine einfache Aufgabe für uns. Beide Teams brauchen Punkte, deshalb erwarte ich ein schönes und spannendes Eishockeyspiel.
Die Tigers haben zwar am Sonntag gewonnen, davor aber sechsmal in Folge verloren. Ist ein angeschlagener Gegner besonders gefährlich?
Endras: Nein, das denke ich nicht. Wenn man auf den Eis steht, dann will immer jeder unbedingt das Spiel gewinnen. Da ist es egal, was davor war. Aber uns muss natürlich bewusst sein, dass uns in Straubing nichts geschenkt wird.
Bei den Tigers wurde zuletzt auch über die Torhüter diskutiert. Verfolgen Sie so etwas auch?
Endras: Nein, das habe ich jetzt nicht mitbekommen. Aber ich kenne das auch. Wenn es nicht läuft, dann ist es einfach, die Schuld auf den Torhüter zu schieben. Wenn man sechs Spiele in Folge verliert, dann lag das aber sicher nicht nur an den Leistungen der Goalies.
Mit Dustin Strahlmeier haben die Tigers seit eineinhalb Jahren einen jungen Torhüter mit viel Potential. Wie sehen Sie seine Entwicklung?
Endras: Das verfolgt man natürlich, was bei anderen Clubs passiert. Es ist immer schön, wenn es ein junger deutscher Torhüter in die Liga schafft. Er spielt gut, er kämpft gut. Er hat bewiesen, dass er in dieser Liga auch Spiele für die Tigers gewinnen kann und ist sicherlich auf einem guten Weg.
Trainer in Straubing ist aktuell Larry Mitchell, der Sie damals von Landsberg mit nach Augsburg genommen hat und Sie dort zur Nummer eins machte. Welchen Anteil hat er an Ihrer Karriere?
Endras: Er hat einen Riesen-Anteil an meiner Entwicklung, hat mich damals in Augsburg sehr gefördert. Ohne ihn wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Dafür bin ich ihm auch sehr dankbar und werde nicht vergessen, was er für mich getan hat.
Wie intensiv ist der Kontakt noch?
Endras: Hin und wieder haben wir schon noch Kontakt. Ich freue mich auch darauf, ihn am Freitag wieder zu sehen. Aber dann sind wir erst einmal Konkurrenten (lacht).
Verfolgen Sie seine Arbeit in Straubing?
Endras: Logisch. Man hat schon immer ein Auge darauf, was bei den anderen Mannschaften passiert. Ich kenne ihn schon eine Weile und weiß, wie er arbeitet. Dass er bei seinen Teams immer Erfolg hat, spricht für ihn.