Weniger Gegentore und zwei Punkte: das ist die erste Bilanz des neuen Tigers-Trainer Tom Pokel. Nun warten zwei sehr wichtige Spiele auf Straubing.

Rund eine Woche ist Tom Pokel nun als neuer Trainer der Straubing Tigers im Amt und die ersten beiden Spiele liegen hinter ihm. Nach der knappen 1:2-Niederlage in Berlin holte die Mannschaft im zweiten Spiel unter der Regie des US-Amerikaners den ersten Sieg: 2:1 nach Penalytschießen gegen den ERC Ingolstadt. "Der Sieg gab uns ein sehr gutes Gefühl", sagt Pokel. "Gerade, weil wir einen Rückstand aufgeholt haben. Das war auch mental wichtig. Die Jungs sind drangeblieben, Sebastian Vogl hat uns im Spiel gehalten und das Vertrauen ist gewachsen. Im letzten Drittel haben wir besser und besser gespielt."

Auffällig war, dass die Tigers gegen zwei Top-Teams der Liga nur drei Gegentreffer kassiert haben. Und das, wo die Defensive bislang doch die Achillesferse der Niederbayern war. "Das ist sehr positiv und darauf wollen wir aufbauen", sagt Pokel. "Man kann nicht auf einen Tag ein ganzes Defensivkonzept einbauen. Wir haben nur über ein paar kleine Aufgaben gesprochen, um kompakter zu stehen. Daran müssen wir jetzt Training für Training und Woche für Woche arbeiten. Aber das war schon ein Schritt in die richtige Richtung."

Pokel: "Mannschaft offen, lernfähig und ehrgeizig"

Vor Berlin stand nur eine Trainingseinheit an, vor dem Spiel gegen Ingolstadt eine weitere. Viel Zeit füf Veränderungen hatte Pokel also nicht. "Wir haben ein paar Punkte angesprochen, auf die wir uns fokussieren wollten und das hat die Mannschaft gut umgesetzt", sagt er. Allgemein hat er einen guten ersten Eindruck der Mannschaft: "Sie ist offen, lernfähig, ehrgeizig und arbeitet sehr hart."

Pokel ist ein sehr kommunikativer Trainer, das sieht man auch im Training. Dazu gilt er als sehr gerechter Coach. "Mir ist es wichtig, alle Spieler gleich zu behandeln", sagt er. Auch in der Mannschaft kommt er bisher gut an. "Er ist ein kluger Trainer. Er versteht das Spiel sehr gut und weiß, wie man Erfolg haben kann. Er weiß was er tut", sagt Stürmer Mike Zalewski. "Tom ist noch nicht lange da, aber in den wenigen Tagen hat er uns gut eingestellt und verschiedene Situationen gut gemeistert."

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Dass die Mannschaft ein Einstellungsproblem hat, das konnte Pokel nicht erkennen. "Die Mannschaft ist voll dabei. Was ich aber merkte: die Spieler wussten nicht wie. Sie kämpfen, immer mit guten Absichten und gutem Willen - ab und zu jedoch auch in unterschiedliche Richtungen. Jeder will das auf seine Schultern nehmen und die Situation verbessern." 17 Schüsse haben die Tigers gegen Berlin geblockt, 21 gegen Ingolstadt. "Das zeigt, dass Kampfgeist und Opferbereitschaft vorhanden sind", sagt Pokel. Nun gehe es darum, die Mannschaft auf eine Linie zu bringen und Automatismen ins Spiel zu bekommen.

Sechs-Punkte-Spiele gegen Bremerhaven und Krefeld

Als nächstes stehen zwei weitere wichtige Spiel an. Am Donnerstag kommt Bremerhaven an den Pulverturm, am Sonntag geht es für die Mannschaft nach Krefeld. Pokel erwartet "enge und harte Spiele." Er weiß um die Bedeutung, spricht von "Sechs-Punkte-Spielen", will aktuell aber noch nicht zu sehr auf die möglichen Resultate schauen. "Wichtig ist, dass wir uns darauf konzentrieren, die Kleinigkeiten richtig zu machen. Wechsel für Wechsel und Drittel für Drittel. Dann hat man auch bessere Chancen, am Ende ein gutes Ergebnis zu haben."

Anschließend steht die Deutschland-Cup-Pause an. Für Pokel kommt diese zum genau richtigen Zeitpunkt. "Die Mannschaft hat sehr hart gearbeitet und ist vielleicht auch mental etwas angeschlagen. Da tut so eine Verschnaufpause ganz gut, um einmal ein bisschen abzuschalten und dann neue Sachen wieder besser aufzunehmen." Erst einmal stehen aber noch zwei wichtige Aufgaben an. Und schon gegen Bremerhaven will Pokel nach Möglichkeit seinen zweiten Heimsieg als Tigers-Trainer einfahren.