"Ein Star ist angekommen"

Alles über Deutschlands neuen Tennis-Star Alex Zverev


Ganz oben angekommen: Alexander Zverev am Sonntag mit der ATP-Trophäe in London.

Ganz oben angekommen: Alexander Zverev am Sonntag mit der ATP-Trophäe in London.

Von Ludwig Vaitl / Onlineredaktion

Den Ritterschlag bekam Alexander Zverev nach seinem Sieg beim ATP-Saisonfinale von Deutschlands Tennis-Legende. "Auf diesen Moment hat die ganze Tenniswelt gewartet", schwärmte Boris Becker bei der BBC nach Zverevs 6:4, 6:3-Finalsieg über Novak Djokovic: "Ein Star ist angekommen."

Die AZ stellt Zverev vor: von A(lexander) bis Z(verev):

Alexander Sein Vorname, doch viele nennen ihn nur Sascha, die russische Koseform von Alexander.

Basketball: Zverev ist Fan der Miami Heat aus der NBA und spielt auch selbst gerne. Seine sonstigen Hobbys: Golf und Playstation (Fifa).

Charme: Zverev wirkt manchmal arrogant, kann aber auch charmant sein. Bei der Umfrage eines Dating-Portals wurde er mit 24 Prozent der Stimmen zum heißesten Spieler der ATP-Finals gewählt.

Vater von Zverev war auch Davis-Cup-Spieler

Drill: Zverevs Vater und Trainer Alexander Michailowitsch Zverev gilt als Fachmann, als Schleifer, als harter Hund alter russischer Schule. Wenn der Vater seine Kommandos über den Platz bellte, liefen bei Alexanders Bruder Mischa schon mal die Tränen. Den zehn Jahre jüngeren Alexander soll der Vater nicht mehr so hart angepackt haben.

Eltern: Vater Alexander senior und Mutter Irina kamen 1991 aus Russland nach Deutschland und wurden in Hamburg sesshaft. Alexander senior war russischer Davis-Cup-Spieler und die Nummer 175 der Weltrangliste.

Fleischpflanzerl: Bruder Mischa ist nicht nur Trainingspartner, sondern auch Kumpel von Sascha. "Wir messen uns in so vielem - sogar beim Frikadellen-Wettessen", sagte Mischa. Grand Slam: Bei den vier wichtigsten Tennis-Turnieren wartet Zverev noch auf den Durchbruch. Das Viertelfinale bei den French Open 2018 ist sein bislang bestes Grand-Slam-Resultat.

Hamburg: In der Hansestadt ist Alexander hauptsächlich aufgewachsen, sein Wohnsitz ist mittlerweile Monte Carlo. Zum Training hält er sich oft in Florida auf.

Irina: Mutter Irina war ebenfalls Profispielerin, sie gilt als Macherin der Zverevs. Während der Matches von Alexander geht sie meist mit dem Hund spazieren. Sie könne die "Aufregung nicht vertragen", sagt sie.

Junioren: 2014 gewann Alexander den Titel bei den Australian Open. Er ist der einzige Deutsche, der im Junioren-Ranking ein Jahr als Nummer eins der Welt abschloss.

Kolleginnen: Mit einigen weiblichen Tennis-Stars versteht sich Zverev sehr gut. Ende 2015 verbrachte er einen Malediven-Urlaub mit der Schweizerin Belinda Bencic (21), mit der er von Kindesbeinen an befreundet ist, und der Französin Kristina Mladenovic (25). Lendl, Ivan: Der frühere Weltranglisten-Erste arbeitet seit drei Monaten neben Vater Alexander als Zverevs Trainer. Nach dem Sieg in Londonsagte Sascha: "Danke Ivan, dass du zu unserem Team gestoßen bist. Ich denke, bislang läuft es ganz okay."

München: Bei den BMW Open siegte Zverev bisher zweimal: 2017 und 2018.

Nadal, Rafael: Neben Roger Federer eines seiner Idole. "Er hat schon als ganz Kleiner mit den Stars zum Spaß gespielt, mit Rafael Nadal, mit Roger Federer", sagt Mutter Irina: "Er hat einfach gefragt, ob er mal ein paar Bälle mit ihnen spielen darf. Er ist in dieses Leben hineingewachsen."

Orientierung: Sein zehn Jahre älterer Bruder Mischa war für Sascha stets eine Orientierung. "Er kann mir sehr gute Tipps geben, wie man sich auf dem Platz in verschiedenen Momenten gegen die großen Spieler verhält", sagte Alexander. Umgekehrt motivierte Sascha seinen Bruder zur Fortsetzung seiner Karriere, als der den Tennisschläger an den Nagel hängen wollte.

Pudel: Der Familienhund der Zverevs heißt Lövik. Er bekommt bei Turnieren sogar seine eigene Akkreditierung. Auch bei der Siegerehrung am Sonntag hielt Alexander Lövik im Arm.

Quote: Zverevs Erfolgsquote in diesem Jahr war beeindruckend. Von 72 Spielen gewann er 54 - eine Quote von 75 Prozent. Kein Profi gewann in diesem Jahr mehr Spiele.

Rätsel: Zverev macht in seiner Freizeit oft sogenannte "Escape Room"-Spiele: Durch das Lösen von Rätseln muss man sich dabei aus geschlossenen Räumen befreien.

Heißsporn Zverev verbraucht 80 Schläger pro Jahr

Schule: Zverev verließ die Schule nach der zehnten Klasse, um sich ganz aufs Tennis zu konzentrieren. Bereits während seiner Zeit auf der Sportschule Mannheim musste er nur alle vier Wochen einmal anwesend sein.

Tauchen: Er gehe gerne zum Wakeboarden oder Tauchen, sagte Zverev dem Magazin "DB mobil". "Wenn ich am Meer bin und die Chance habe, mit Haien tauchen zu gehen, will ich es unbedingt machen."

Urlaub: Zverev erholt sich in den kommenden Wochen in Dubai und auf den Malediven. Bereits am Montag um 9 Uhr ging der Flieger nach Dubai.

Vater: Nach dem Titelgewinn in London würdigte Sascha seinen Vater. Er sei "derjenige, der die Grundlagen gelegt hat. Er ist derjenige, der mir beigebracht hat, wie man Tennis spielt", sagte Zverev: "Mein Vater verdient die meiste Anerkennung."

Wut: Zverev ist als Heißsporn bekannt, desöfteren zertrümmert er seinen Schläger. Er verbrauche 80 Schläger im Jahr, sagte er.

X-fach: Zverev ist mehrfacher Millionär, er hat mit 21 Jahren bereits mehr als zehn Millionen an Preisgeld gewonnen.

Yorkshire Accent: Als ein Reporter ihn im nordenglischen Dialekt ansprach, war Zverev amüsiert. "Wenn sie ein Turnier dort in Yorkshire machen, komme ich definitiv nur wegen diesem Dialekt. Ich liebe es", sagte Zverev.

Der Zverev-Clan (v.l.): Papa Alexander, Physio Hugo Gravil, Alexander mit Pudel Lövik, Athletiktrainer Jez Green und Mutter Irina.

Der Zverev-Clan (v.l.): Papa Alexander, Physio Hugo Gravil, Alexander mit Pudel Lövik, Athletiktrainer Jez Green und Mutter Irina.

Zverev: Die Familie Zverev ist ein kleines Unternehmen. Zum Clan gehören Vater Alexander senior, Mutter Irina, Bruder Mischa und Pudel Lövik. Wie eine Zirkusfamilie touren die Zverevs stets um die ganze Welt.