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Eishockey und Volleyball: FTSV Außenangreiferin Valeria Fedosova bringts zusammen - INTERVIEW
20. Oktober 2011, 11:19 Uhr aktualisiert am 20. Oktober 2011, 11:19 Uhr
(gk). Die neue Außenangreiferin Valeria Fedosova ist mit Eishockey aufgewachsen. Denn ihr Vater Vladimir spielte in Deutschland unter anderem für den SC Riessersee. So kam auch die damals sechsjährige Valeria nach Garmisch. Nach der Grundschule gings wieder zurück nach Russland, ehe sie im Alter von 13 Jahren nach Starnberg zog, um ihre Volleyball-Karriere voranzu treiben. Diese hat sie im September in die Eishockey-Hochburg Straubing geführt. Hier steht Sie für den FTSV Straubing in der 2. Volleyball-Bundesliga am Netz und ist auf dem besten Weg Publikumsliebling zu werden. Das Straubinger Tagblatt hat im Vorfeld des Heimspiels am Sonntag (14.30) ein Interview mit der 21-jährigen geführt.
Valeria, seit Sommer sind Sie in Straubing. Haben Sie sich mittlerweile im Team eingelebt?Valeria Fedosova:Ich habe mich sogar sehr gut eingelebt. Die Mannschaft ist super. Die Mädels sind total nett, wir wachsen immer mehr zu einem Team zusammen.
Was hat sich für Sie im Trainingsalltag durch den Wechsel nach Straubing verändert?Fedosova:Na ja, von der Anzahl der Trainingseinheiten nicht unbedingt sehr viel. In Lohhof habe ich auch jeden Tag trainiert. Bloß nun steht von Montag bis Donnerstag Beachvolleyball auf dem Programm. Klar muss man nach Straubing länger fahren, aber wir haben eine gute Lösung gefunden und können das jetzt voll durchziehen.
Der FTSV hat heuer den Ruf, immer fünf Sätze zu spielen. Von vier Spielen endeten drei im Tie-Break - zuletzt beim Heimspiel gegen Bad Soden. Was ist das eigentlich für ein Gefühl, wenn man ein Spiel nach 0:2-Satzstand doch noch gewinnt?Fedosova:Es ist natürlich immer ein schönes Gefühl zu gewinnen. Und nach einem 0:2 ist es noch emotionaler. Aber wenn es dazu kommt, dass es 0:2 steht, frage ich mich erst einmal, was da los war. Klar freue ich mich sehr, dass man das Unmögliche noch schafft, aber gerade an diesem Hin und Her merkt man, dass wir als Mannschaft noch viel lernen können.
Welche Ziele möchten Sie mit dem FTSV erreichen?Fedosova:Mein Ziel ist es, vor allem Spaß am Volleyball zu haben und Straubing zu unterstützen, sich in der zweiten Liga zu etablieren. Klar will ich dann auch gewinnen, wenn ich auf dem Feld stehe. Ich glaube aber, dass diese Saison viele Überraschungen mit sich bringen wird.
Welche Ziele haben Sie sich im Beachvolleyball gesteckt?FedosovaBeachvolleyball hat oberste Priorität. Ich glaube, dass ich auf Sand mehr Möglichkeiten habe als in der Halle und möchte auch vollkommen durchstarten. Ziele sind erst einmal die deutsche Meisterschaft und dass wir uns in der deutschen Rangliste etablieren. Ich möchte natürlich alles mitnehmen, was geht.
In Ihrem Pass steht, dass Sie russische Staatsbürgerin sind. Sie sprechen aber perfekt bayerisch. Wie kam es dazu?Fedosova:Mein Vater hat Eishockey in der ersten Bundesliga beim SC Riessersee gespielt. Und so sind meine Eltern mit mir nach Deutschland gekommen. So konnte ich mit sechs Jahren den Kindergarten und die Grundschule in Garmisch-Partenkirchen besuchen. Zusammen mit meiner Mutter bin ich dann nach Moskau gezogen und habe dort die vierte, fünfte, sechste und siebte Klasse besucht. So konnte ich zweisprachig aufwachsen. Das mit dem "perfekten Bayerisch" kann man sehen, wie man will, aber als ich 13 Jahre alt war, bin ich nach Starnberg gezogen, und da konnte ich mir ein paar typisch bayerische Wörter aneignen.
Letzte Frage: Warum darf ein Sportfan kein Match des FTSV Straubing verpassen?Fedosova:Weil wir eine klasse Mannschaft sind und umso schöneres Volleyball bieten können, je mehr Zuschauer da sind.
Interview: Georg Kettenbohrer