PDC-Weltmeisterschaft
Jugend forscht bei der Darts-WM
29. Dezember 2019, 13:33 Uhr aktualisiert am 29. Dezember 2019, 13:33 Uhr
In den verbleibenden Achtelfinalpartien am 28.12. waren erneut einige Überraschungen zu bestaunen. Vor allem die jüngere Darts-Generation trumpft bei dieser Weltmeisterschaft mit ihrer Unbekümmertheit groß auf.
Generationswechsel
Durch die Karriereenden von Darts-Legenden wie Phil Taylor oder Raymond van Barneveld verjüngt sich das vordere Feld der Weltrangliste merklich, doch auch die arrivierten Ex-Weltmeister Adrian Lewis (England) oder Gary Anderson (Schottland) konnten sich bei der diesjährigen Weltmeisterschaft nicht erwartungsgemäß im Feld behaupten. An ihre Stelle treten Spieler wie Nathan Aspinall, der bereits am 27.12. eben jenen "Flying Scotsman" aus dem Turnier warf. Zum 28-jährigen Engländer, der wohl in der Elite des Darts mittlerweile schon der Gefestigtste der U30-Generation ist, gesellten sich jedoch am Samstagabend sensationell der Junioren-Weltmeister Luke Humphries (England, 24 Jahre) und Dimitri van den Bergh (Belgien, 25 Jahre) ins Feld der Viertelfinalisten. Ist dieser Vorstoß unter die besten acht des Turniers für "Cool Hand Luke", der im Verlaufe des Jahres mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte, eine Wiederholung des vergangenen Jahres, konnte der Belgier van den Bergh nach seinem Sieg gegen "Jackpot" Adrian Lewis sein Glück kaum fassen und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Zu Ende soll die Reise für die Youngster der WM, welche sich durch ihre Unbekümmertheit und ihren Kampfgeist in den Runden zuvor ausgezeichnet hatten, noch lange nicht sein und so dürfen die Viertelfinals dieser mit Spannung erwartet werden.
Ex-BDO-Stars im Rampenlicht
Ebenso überraschend und teils nahezu sensationell sind zwei ehemalige Spieler der kleineren, mit der PDC konkurrierenden Darts-Kooperation BDO in das Viertelfinale der Weltmeisterschaft vorgedrungen. Hatte der dreimalige BDO-Weltmeister Glen Durrant (England) seine Fähigkeiten auch bei der PDC schon öfters aufblitzen lassen, sodass dieser zumindest bei Wagemutigen auf dem Zettel stand, ist das Weiterkommen des Litauers Darius Labanauskas eine mittlere Sensation. Der Weltranglisten-73. aus dem Baltikum konnte bisher mit Ian White, Max Hopp und Steve Beaton drei bekannte Namen aus dem Turnier entfernen und bringt die Experten der Dartswelt nun schon seit Wochen zum Staunen. Wohin bei diesen beiden der Weg der Weltmeisterschaft noch führt, steht noch in den Sternen, birgt aber weiterhin enormes Überraschungspotential.
Drei große Namen
Michael van Gerwen (Niederlande), Gerwyn Price (Wales) und Peter Wright (Schottland) heißen die drei verbliebenen Favoriten auf den Titel. Fraglich ist allerdings, ob diesen die vorliegende Situation mit solch vielen Überraschungs-Viertelfinalisten nun gefällt oder nicht. Einerseits dürften sie in ihren Matches zwar als klare Favoriten auf ein erneutes Weiterkommen an den Start gehen, andererseits haben ihre Gegner im großen Gegensatz zu ihnen nichts zu verlieren, da dieses WM-Viertelfinale für sie schon als enormer Erfolg zu werten ist. Ferner zeigten im Speziellen Price und Wright bisher nur punktuell überzeugende Leistungen und müssen sich daher gehörig steigern um gegen die motivierten Außenseiter bestehen zu können.
Vorschau auf das Viertelfinale
Alle vier Partien des Viertelfinales finden am 29.12. statt. Gespielt wird dabei im "Best of 9 Sets", beziehungsweise im "First to 5 Sets"-Modus. In der Nachmittags-Session treffen zunächst die beiden U30-Teilnehmer Nathan Aspinall (England) und Dimitri van den Bergh (Belgien) aufeinander. Unmittelbar danach bestreiten der Junioren-Weltmeister Luke Humphries (England) und Peter Wright (Schottland) ihr Match. Die Abendsession eröffnen um 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit Titelverteidiger Michael van Gerwen (Niederlande) und Darius Labanauskas (Litauen). Geschlossen wird das Viertelfinale letztendlich von der Partie Glen Durrant (England) gegen Gerwyn Price (Wales). Zu sehen sind alle Partien live bei "Sport1" oder beim Streamingdienst "DAZN".